Mittwoch, 27. Februar 2013
Seit Caiguna ist Perth-Zeit. Sogar diese
zweieinhalb Stunden Verschiebung machen sich bei mir bemerkbar: Ich wache schon
um halb vier auf. Die Nacht ist wieder reichlich kalt, die Platte unseres über
Nacht draußen stehenden Tisches ist voller Wassertropfen - kondensierte
Luftfeuchtigkeit. Beim Richten unseres Frühstücks ist es windstill und in der Sonne
auch deutlich wärmer als im Auto. Während des Teekochens kommt Wind auf und
während des Frühstücks geht die Sonne hinter Wolken verloren. Entsprechend
verkürzt sich unsere "Sitzzeit" und wir brechen bald auf. Beim
Einpacken der Stühle fallen sogar einige Regentropfen.
Auf dem ersten Rastplatz mit einer Toilette
halten wir an, ich benutze die Zeit, um die Uhr am Autoradio auf Western
Australia auszurichten. Auch in Balladonia machen wir einen Stopp, um uns das
nächste Loch des Nullarbor Links anzusehen. Das in Fraser Ranges verpassen wir,
weil ich nichtmehr weiß, dass dort auch ein Hole ist.
In Norseman können wir endlich wieder ein
paar frische Dinge für unseren Speiseplan (Tomaten, Kartoffeln, Brot)
einkaufen. Durch die strikten Regelungen beim Übergang von SA nach WA haben wir
seit zwei Tagen nichts mehr außer
Konserven, Reis und Nudeln, denn auf dem bisherigen Weg durch Western Australia
ist kein Laden.
Auch in Norseman sind zwei Bahnen des
Nullarbor Link, hier sind sie halbwegs integriert in den örtlichen 18-Loch
Golfplatz. Das Greenfee für den Platz beträgt für Gäste hier übrigens 5$, die
man in eine Dose steckt. Bahn 3 des Golfkurses führt am Caravan Park vorbei,
direkt neben unserem Auto ist der Abschlag.
Es ist noch immer sehr windig und
entsprechend müssen wir uns mit 24 Grad begnügen ;-).
Dienstag, 26. Februar 2013
Eyre Bird Observatory und 90 Mile Straight
Die drei Camperparteien, die gestern aus
Westen gekommen sind, sind zuerst wieder auf Achse, wir sind die letzten der
Drei. Nach kurzer Fahrt biegen wir ab nach Süden, zum Eyre Bird Observatory.
Das hatte ich schon vor sieben Wochen vor, habe es dann aber auf die zweite
Durchfahrt verschoben. Zum Teil war daran sicherlich die Angst vor dem 4WD-Teil
der Zufahrt schuld. Aber mit H4-Antrieb und wenig Luft in den Reifen (nur 25
PSI) ist das alles kein Problem. Am Observatory angekommen, bekommen wir gleich
eine gute Einführung in die Geschichte des EBO und seiner ausschließlich
ehrenamtlichen Mitarbeiter und das, obwohl wir "nur" Tagesgäste sind.
Die Vergangenheit des Gebäudes, einer Telegrafenstation , die in den Jahren
1897 bis 1927 die Verbindung von Adelaide nach Albany sichergestellt hat, kommt
dabei nur kurz zur Sprache. Aber das "Museum" gibt Auskunft über
alles, was ich in diesem Zusammenhang wissen will. Beeindruckend finde ich dabei
den Bericht aus der Sicht eines Mädchens, das hier zusammen mit zehn
Geschwistern aufgewachsen ist. Sie fand das Leben hier jedenfalls nicht
besonders attraktiv.
Ein (ausgezeichneter und genau
beschriebener) Walk rund um die Station schließt sich an. Leider sehen wir
nicht wirklich viele Vögel. Die meisten sind nur zu hören, nicht zu sehen.
Vielleicht ist es ja nicht warm genug. Ein Besuch am Strand mit dem Auto rundet
den Aufenthalt hier ab. Der Sand am Strand und an den Dünen ist so weiß, das
glaubt man kaum. Die Dünen wandern hier trotz einer für australische
Verhältnisse üppigen Vegetation 1,50 m im Jahr landeinwärts.
Wir müssen dann wieder los, denn hier darf
nicht gecampt werden und die Fahrt bis zum Hwy dauert seine Zeit. 32 km Dirt
mit teils schwierigen Bedingungen. Meine Angst vor "Sandfahrten" ist heute
kleiner geworden. Außerdem müssen wir die Reifen unterwegs wieder aufpumpen und
uns danach eine Platz für die Nacht suchen.
Der findet sich an der "90 Mile
Straight", einem Teilstück des Eyre Hwy, das auf eine Länge von 90 Meilen
oder 145,6 km schnurgerade ist. Wir fahren diese Strecke heute zum zweiten Mal,
aber so richtig beeindruckend ist das nicht. Klar, so gerade Strecken sind ein
tolles Erlebnis, aber 130 km oder gar mehr kann man überhaupt nicht
überblicken. Mehr als 16 km sind nicht drin, und das auch nur, wenn am Anfang,
am Ende oder in der Mitte ein Hügel ist. Aber hier, wo noch dazu alles
bretteben ist?
Eines ist trotz des Grenzübertritts nach WA
geblieben: Der Wind, der nach wie vor mächtig aus Süden bläst. Unsere Flaschen
auf dem Tisch werden umgeworfen, auch die Stühle sind nicht sicher, nicht mal
der Tisch bleibt verschont. So ziehen wir uns ins Auto zurück. Immerhin, die
Sonne scheint, die Wolken bleiben am Horizont.
Heute ist Vollmond.
Montag, 25. Februar 2013
Zurück in Western Australia! Zurück in der
Wärme?
Heute steht uns wieder dieses Zeitwirrwarr
bevor: Eucla hat eine um 1:15 h versetzte Zeitzone gegenüber dem Rest von Western
Australia. Ich werde versuchen, das zu ignorieren und bis Caiguna so tun, als
seien wir noch in SA.
Immer weiter geht es in Richtung Westen den
Eyre Hwy entlang. Bei jeder Gelegenheit halten wir an, um einen Blick auf die
Klippen und das Meer zu werfen. Das Wetter wird zunehmend besser, die Wolken
treiben etwas langsamer als wir nach Westen und lösen sich dabei auf. Ab Border
Village - wo wir natürlich auf Frischwaren kontrolliert werden und der
Kontrolleur sich sowohl beim Ein- als auch beim Aussteigen den Kopf anstößt -
ist über uns blauer Himmel. Allerdings ist es kühler als es aus dem Auto heraus
aussieht. Wir halten bei einigen Holes des Nullarbor Golf Links, des längsten
Golfkurses der Welt. Komisch, ich hatte völlig vergessen in den fünf Wochen seit
unserer letzten Fahrt hier, dass rechts und links der Straße jede Menge Bäume
wachsen. In der Roe Plains, zwischen dem Eucla- und dem Madura-Pass, sind es
Akazien, vorher waren es Eukalypten. Überhaupt beschränkt sich die eigentliche
Eigenschaft der Nullarbor, nämlich die Baumlosigkeit, auf einen nur etwa 30 km
breiten Streifen am Ostrand des Nullarbor National Parks. Bemerkenswert ist das
trotzdem. Der ganze Randbereich der Great Australian Bight ist eine einzige 250
km lange, im Durchschnitt 80 km breite und rund 300 m dicke Limestone Platte.
In Madura, hier waren wir vor 37 Tagen
schon einmal, richten wir uns für die Nacht ein. Bei der Auswahl unseres
Stellplatzes gibt es wie immer vier Kriterien: Erstens muss die Ausrichtung so
sein, dass unsere Kochflamme nicht ausgeblasen wird, zweitens sollte das Auto
einigermaßen waagerecht stehen wegen des Schlafens, drittens so, dass möglichst
viel Schatten für uns in der Nähe des Wagens ist und viertens sollte die Sonne
nachmittags und abends nicht direkt in das Auto scheinen. Der vierte Punkt ist
heute nicht gegeben, ob es mit dem Kochen klappt, wird sich noch herausstellen,
der Wind ist ziemlich stark. Das Wasser im Swimmingpool hier ist ziemlich kühl,
ich weiß gar nicht, wie sie das hinbekommen.
Sonntag, 24. Februar 2013
Die fünf Parteien um uns herum - die irgendwie
zusammen gehören, obwohl sie aus verschiedenen Staaten sind - brechen schon
auf, als wir uns zum Frühstück hinsetzen. Dabei wollen sie auch nicht weiter
als wir.
Vor der Abfahrt fülle ich unseren
Frischwassertank. Das Wasser hier ist zwar stark gechlort, so dass man es im
Tee deutlich schmeckt. Aber besser gechlortes Wasser im Tank als keines. In Pelong
prüfe ich unseren Reifendruck, auch hier besteht ein Defizit. Offensichtlich
hatten unsere Vorgänger eine Sandfahrt gemacht und der Vertreter von Bruno und
Chris in Adelaide hat vor der Übergabe an uns den Reifendruck und den
Wasserstand nicht geprüft.
In Nundroo schauen wir uns nur ein wenig
um, hier steht der letzte Getreidesilo auf unserer Strecke. Ansonsten ist es
ein sehr kleiner Ort, der besonders an einem Sonntagmorgen wenig bietet. Die
Agrarwirtschaft hat jetzt tatsächlich ein Ende, rechts und links der Straße erstrecken
sich nicht mehr abgeerntete Felder, sondern zunehmend Brachland. Prompt finden
sich wieder Tierkadaver am Straßenrand, Futter für Raben und Raubvögel.
Diesmal halten wir bei "Head of
Bight" an. Nur Pech, dass es gerade regnet, dass der Himmel schon den
ganzen Tag bewölkt ist und dass es um diese Zeit natürlich keine Wale zu sehen
gibt. Also ist die Ausgabe für den Ausflug an die Küste eigentlich vergebens.
Und doch, es ist schön.
Wenig später, aber doch zwei Gelegenheiten
später als eigentlich geplant, halten wir auf einem Rastplatz an und richten
uns für die Nacht ein. Wir brauchen noch ein Abendessen - und somit eine
weitere Nacht - in Südaustralien, um unseren frischen Lebensmittel zu
verbrauchen. Leider verabschiedet sich der Staat reichlich kühl und mit viel
Wind von uns.
Samstag, 23. Februar 2013
Nach dem Frühstück macht Brigitte den
Kühlschrank sauber, da ist noch Kondenswasser und Abfall unserer Vorgänger
drin. Ein "normaler" Landcruiser mit Wohnwagen kommt angefahren, aber
er sieht nicht mehr gut aus - und wird dann auch (ohne Wohnwagen) auf einem
Autotransporter abgefahren. Wir machen uns auf nach Westen. Verschiedentlich
halten wir unterwegs, um uns ein wenig umzusehen. Nach wie vor fahren wir durch
agrarwirtschaftlich genutztes Land. Neben der Straße verläuft die Bahnlinie.
Gestern Abend kam ein Zug am Campingplatz vorbei: Vier Lokomotiven und 37
Getreidewaggons. Ab und zu lasse ich einen Roadtrain überholen, indem ich auf
den Randstreifen fahre. Die Fahrer wissen das im Allgemeinen zu schätzen. Als
das Land wieder mehr und mehr zu Brachland wird, haben wir die Eyre Peninsula
fast durchquert. Wir erreichen Ceduna.
Dort (der Name ist abgeleitet von aboriginal
Chedoona, "Rastplatz") suchen wir uns einen Caravan Park (es gibt
mindestens fünf hier am eigentlichen Ausgangspunkt für die Durchquerung der
Nullarbor) und nehmen den mit Strandzugang. Auto abstellen, umziehen und ab an
den Strand und ins Wasser. Das ist besser als ein Pool auf dem Platz, denn das
Wasser ist angenehm, gerade richtig für einen Tag wie heute.
Als wir zurückgehen zu unserem Auto beginnt
es wieder zu blasen und aus Süden ziehen Wolken auf. In der Nacht regnet es.
Freitag, 22. Februar 2013
Nach dem Frühstück rufe ich in Sydney an um
mich für die gute Abwicklung zu bedanken und Brigittes von mir vergessene Jacke
und den Schlafsackbeutel anzumelden. Angelika will sich darum kümmern. Außerdem
versuche ich es wieder bei James (auf dem Mobil), aber auch heute kommt nur die
Sprachbox. Auch recht.
In Pt. Augusta führt uns unser Weg zu
Coles, dann zum Outback Centre und zuletzt zu Sip'n'Save. Jetzt sind unsere
Schränke wieder gut gefüllt. Zum vierten und hoffentlich letzten Mal auf dieser
Reise sind wir in PA. Zwei Mal kamen wir aus Richtung Adelaide, einmal aus den
Flinders und einmal aus den Gawler Ranges; beim ersten Mal ging's auf den
Lincoln Hwy, beim zweiten Mal fuhren wir auf dem Stuart Hwy aus der Stadt
heraus, beim dritten Mal auf der A1 nach Adelaide und diesmal benutzen wir den
Eyre Hwy.
In Iron Knob halten wir an und machen eine
Pause, dann fahren wir durch nach Kimba, wo wir uns den "Big Galah",
eine überdimensionale Nachbildung eines dieser netten rot und grauen Kakadus,
die man fast überall dort findet, wo es
River Red Gums gibt. Kurz vor Kimba beginnt wieder Landwirtschaft. Das
sieht man zu einen an den großen Feldern, zum anderen an den Viterra Silos, die
ab jetzt in fast jedem Ort stehen. Die hier haben Eisenbahnanschluss. Hier in
Kimba steht auch ein Denkmal für Edward John Eyre und seinen Aboriginal Helfer
und Freund Wylie, die diese Gegend in der ersten Hälfte des vorletzten
Jahrhunderts erkundet und zugänglich gemacht hatten. Und außerdem ist hier auf
dem Caravan Park beim Roadhouse unser Platz für heute Nacht. Auf dem Eyre Hwy (benannt
nach eben jenem Edward John Eyre) ist so wenig Verkehr, dass es nichts
ausmacht, dass wir in Sichtweite der Straße stehen.
Am späten Nachmittag kommen noch drei Motorradfahrer
und ein Wohnmobil. Plötzlich ist über uns ein schöner grüner Papagei mit schwarzem
Kopf und gelbem Bauch, ein Australian Ringneck - und lässt sich einigermaßen
fotografieren. Er singt richtig schön, ganz anders als die anderen Vögel aus
dieser Gattung.
Starker Wind kommt auf, an Kartenspielen
ist nicht mehr zu denken. Sogar Ausrüstungsteile der Motorradfahrer kommen
angeflogen.
Donnerstag, 21. Februar 2013
Beim Frühstück lassen wir uns viel Zeit,
aber irgendwann müssen wir ja aufbrechen. Nach dem Tanken - gerade so viel,
dass wir in Adelaide mit 1/4 Main ankommen - rollen wir nach Süden, immer auf
der A1, dem Princess Hwy, der hier allerdings Port Wakefield Hwy heißt. Wieder
geht es durch die Baustelle der South Road - sie wird hier in die nächsthöhere
Etage verlegt - und schon sind wir an unserem Ziel angelangt. Das Umladen unserer
Sachen dauert einige Zeit und so sind wir erst gegen eins bereit zum Aufbruch.
Hoffentlich haben wir alles.
Auf dem Weg nach Norden umfahren wir
diesmal die Baustelle und sparen so viel Zeit, Zeit, die wir andererseits ja
auch haben. In Dublin kaufen wir Gemüse und Obst direkt von der Farm, in Pt.
Wakefield stopfen wir unsere Tanks voll und in Pt. Pieri fahren wir zur Visitor
Information. Gerade noch rechtzeitig vor der Schließung sind wir da und
bekommen bereitwillig Auskunft, sogar mehr, als wir eigentlich wollten. Den
beiden Damen gefällt unsere Reise und so sind sie gerne bereit uns zu
unterstützen. Sie finden sogar heraus, dass die Trans Access Road von Tarcoola
bis Kalgoorlie für den öffentlichen Verkehr gesperrt ist. Schade, aber gut zu
wissen. Beide waren übrigens schon in Deutschland, speziell in München. Eine
der beiden ist schon selbst durch Simpson Dessert gefahren!
Neben uns auf dem Campingplatz steht eine
holländische Kleingruppe (zwei Personen), deutlich erkennbar an seinem
Oranje-Shirt. Wir kommen allerdings nicht ins Gespräch.
Spätestens beim Kochen bin ich mit dem
neuen Auto sofort versöhnt, die Küche ist echt klasse. Ein Gasherd, der
wahlweise im Innern oder hinter dem Auto betrieben werden kann, eine sinnvolle
und durchdachte Einteilung der Schränke - besser als bisher. Außerdem hat der
Neue, der in NSW zugelassen ist, 1/3 weniger Kilometer auf den Rädern. Aber das
wird für uns hoffentlich weder positive noch negative Auswirkungen haben. Ich gehe
davon aus, dass er uns die verbleibende Zeit aushält.
Der Himmel ist mit Wolken überdeckt,
Bei Mt. Remarkable, nur wenige Kilometer
östlich von uns, scheint ein Gewitter zu sein, zumindest blitzt es dort. Wenig
später ist es auch bei uns. Der Niederschlag hält sich in Grenzen, aber wir
müssen die Fenster am Auto schließen, damit es nicht reinregnet.
Mittwoch, 20. Februar 2013
Der Wind hat nicht nachgelassen, in Böen
erreicht er nach wie vor Sturmstärke und er wiegt unser Auto nicht gerade sanft
hin und her. So bleiben wir auch zum Frühstück im Innern.
Wir sehen uns weitere Teile des
Nationalparks an, dann fahren wir zurück. An Marion vorbei folgen wir der
Scenic Road an der Südküste, um dann in Edithbourgh eine Pause einzulegen. Ab
hier geht es an abgeernteten Feldern vorbei auf dem Vincent Hwy nach Norden,
immer weiter. Immer wieder kommen wir vorbei an riesigen Getreidesilos der
Viterra, einer Agrarfirma. In Port Giles und in Adrossan haben sie extra
Anlagen, um automatisch Schiffe beladen zu können. Die Küste scheint hier sehr
steil abzufallen, denn auch in Edithbourgh konnten große Schiffe an der Jetty
anlegen.
In Port Wakefield telefoniere ich mit
Bruno, es bleibt bei dem Austausch morgen, allerdings sollen wir nicht zu früh
kommen, damit sie noch Zeit haben für Reinigungsarbeiten. Dafür soll ich nicht
tanken, oder höchstens so, dass der Tankinhalt dem bei der Übernahme
entspricht.
Wir fahren auf den Campingplatz und machen
erst mal unseren Landcruiser sauber, beseitigen die Spuren von sieben Wochen
Fahrt durch Australien. Etwa ein Drittel (4.911 von 13.678 km) unserer
bisherigen Strecke haben wir auf "unbefestigten" Straßen
zurückgelegt, das hinterlässt selbst bei zurückhaltender Fahrweise deutliche
Spuren auch im Innern des Autos. Denn so dicht wie erforderlich ist die Hecktür
nicht.
Es gibt leider keine Camp Kitchen, das ist
schlecht, weil es nach wie vor heftigen Wind hat. Nicht mehr ganz so stark,
dafür etwas wärmer als heute früh, aber immer noch zu viel, um an der Hecktür
des Autos zu kochen. Wir verziehen uns in die Nähe eines Hauses, um dort den
Windschatten auszunutzen. Dann ziehen auch wieder Wolken auf. Südaustralien ist
im Süden wettermäßig gesehen einfach schlecht - es stürmt oder es ist sogar im
Hochsommer kalt oder beides.
Dienstag, 19. Februar 2013
Unser Frischwassertank ist, wie ich gestern
Abend festgestellt habe, total leer. Zum Glück hat das Wasser hier eine Tee-geeignete Qualität und schmeckt
neutral, so kann ich nach dem Frühstück unseren Tank auffüllen. Dabei wird
zufällig auch ein Teil des getrockneten Schlamms von der Karosserie gespült.
Quer durch die Halbinsel fahren wir nach
Süden. In Kadina besuchen wir das Visitor Information Centre, hier gibt es
kostenlosen Internetzugang und somit eine gute Gelegenheit, nach den Mails zu
schauen.
In Maitland und in Minlaton wandern wir
durch die Hauptstraße und sehen uns Geschäfte an. Dabei beschließen wir, heute
Nacht im Innes National Park an der Südwestspitze von Yorke zu verbringen. Also
folgen wir dem Yorke Hwy, das ist die Straße von Minlaton über Warooka nach
Stonehouse Bay. Wir fahren durch dichte Wälder mit zusätzlichem Buschbestand,
mehr als in Australien sonst "üblich". Ansonsten ist hier
landwirtschaftlich genutztes Land, die Ernte ist bereits eingefahren. Am
Sonntag ist Erntedank - klar, aber auf die Idee wäre ich von alleine wohl nicht
gekommen. Es gibt kaum Viehwirtschaft,
dafür ist der Boden viel zu kostbar. Doch jetzt sind allenthalben Schafe auf
den Feldern, wahrscheinlich, um die verbliebenen Körner zu fressen und sich an
den Stoppeln gütlich zu tun.
Die Visitor Information im Innes National
Park hat leider wegen Umbauarbeiten zu, also müssen wir wieder die
Selfregistration bemühen. Unser Kleingeld reicht nicht ganz, ein paar Cent
fehlen - oder es ist viel zu viel. Sei's drum.
Auf dem Campground in Cable Bay steht ein
einsames Zelt, später gesellt sich noch ein Auto dazu. Das heißt, dass wir
heute Nacht nicht alleine sein werden.
Der Wind ist nach wie vor sehr stark und
außerdem scheint gestern eine Kaltfront durchgezogen zu sein: Es hat nur 23
Grad. Nur im Windschatten, den es allerdings fast nicht gibt, spürt man die
Kraft der Sonne.
Drei Mal bläst mir der Wind den Kocher aus,
dann gebe ich auf und gehe in den Landcruiser. Auch das Essen nehmen wir im
Auto ein - so schnell könnten wir gar nicht essen, wie es kalt wird. Wir
bleiben auch zum Kartenspielen im Wagen, dennoch dauert es nachher 20 Minuten
im Schlafsack, bis meine Hände wieder warm sind und fast eine Stunde, bis die
Füße ihre Normaltemperatur erreicht haben.
Die Bewohner des kleinen Zelts haben
während unseres Essens ihre Sachen gepackt und sind abgefahren, jetzt sind wir
doch alleine.
Habe ja schon zwei Tage gewartet auf den Bericht. Aber Ihr habt ja auch nicht immer Internet. Danke fuer den Blog. Ich reise immer mit Euch. Langsam geht es wohl dann nach Norden. Ich plane meinen Besuch. Bis bald unf weiter Gute Reise. Und ein paar Grad mehr sollten es langsam werde; ist ja immerhin Sommer.
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