Montag, 14. Januar 2013

14. Januar 2013


Montag, 14. Januar 2013
Langsam wird es wärmer - hoffentlich bleibt das so - und langsam entfernen wir uns vom bevölkerten Teil Australiens.
Noch vor dem Frühstück rufe ich bei Mami an, das ist dann so etwa die Zeit meines normalen sonntäglichen Anrufs. Sie klingt so, als gehe es ihr gut. Erst gestern ist sie aus Frankreich zurückgekommen und jetzt erwartet sie eine Menge Arbeit.
Nach einem Austausch von Businesscards mit Beate und Horst brechen wir auf. Die Durchfahrt durch Adelaide ist kein Problem, auch wenn an der South Road eine riesige Baustelle ist, weil eine Hochstraße parallel dazu im Bau ist. Die Auffahrt zur A1, also dem Princes Hwy verpassen wir, so fahren wir bis Salisbury weiter, um kurz danach auf die A1 zu treffen. Doch auch das hatte sein Gutes: So kommen wir an einer Shell/Coles Express-Tankstelle vorbei und können unsere Tanks wieder randvoll machen. Auch dass wir uns entschlossen haben, KI auszulassen, hat seine Vorteile, denn sonst hätten wir ziemlich schnell von Mt. Gambier nach Cape Jervis fahren müssen (dafür hatten wir jetzt zwei Tage Zeit), wären wir bei Regen über die Insel geirrt und wir hätten drittens Beate und Horst nicht kennengelernt.
Beim Tanken entledige ich mich meines Pullovers, bei einem Halt zum Sightseeing, Spazierengehen und Auffüllen unserer Lebensmittelvorräte in Port Pirie traue ich mich, die Jeans gegen die kurze Hose einzutauschen und auf dem letzten Teilstück bis Stirling North wird mir zum ersten Mla gut warm. Der Eigentümer es Caravan Parks erinnert sich an uns: "You've been here before, haven't you?" - damit hatte ich nicht gerechnet. Immerhin sind seit damals drei Jahre vergangen. Der Platz ist völlig unverändert, auch die Pfauenfamilie, die Kakadus und die Kaninchen sind noch da. Touristen kommen wohl nicht so oft, so scheinen wir die Attraktion für die Kinder aus der Nähe zu sein.

 
Sonntag, 13. Januar 2013
"Heptschi" "Bless ye" "Thanks" "No worries"
Langsam gewöhnen wir uns an den südaustralischen "Sommer": 14 Grad, Regen, Wind - und mein Schnupfen meldet sich zurück. Nun klingt es so, als hätte ich kein anderes Thema als das Wetter und mich darüber zu beschweren, aber es ist halt so, dass uns der Regen auf die knapp 4 qm unseres Landcruisers reduziert - und das ist etwas unbequem auf Dauer. Im Fernsehen sagten sie Freitag morgen 37 Grad und Sonne für Adelaide voraus - entweder sind die australischen Meteorologen viel schlechter als die Europäer oder die Leute vom Fernsehen lügen. Auch andere sind nicht erfreut über diese Wetterlage, die Kühle trifft alle im gleichen Maß.
Auf einer (kostenlosen!) Fähre (sie hängt im Gegensatz zur Neckarhäuser Fähre an zwei Seilen, ist deshalb total ruhig) überqueren wir bei Wellington den Murray River. Das Murray-Darling-System ist das größte Flusssystem Australiens und es versorgt einen großen Teil der australischen Bevölkerung mit Wasser und indirekt mit Lebensmitteln. Der Murray kommt, wie einige seiner Nebenflüsse, aus Queensland und bringt so das kostbare Nass nach Süden.
Gegen Mittag hört es auf zu regnen, 30 Minuten später ist die Straße trocken, langsam steigt die Temperatur auf 18 Grad.
Beim ständigen auf und ab auf der Fahrt rund um Fleurieu Peninsula öffnen sich immer wieder  phantastische Blicke auf das Meer. Meist sind wir alleine unterwegs, doch immer häufiger treffen wir auf andere Fahrzeuge - wir nähern uns Adelaide.
Der erste Versuch, einen ausgeschilderten Campingplatz zu finden, geht schief, weil es keine weitere Ausschilderung gibt. Überhaupt ist hier in SA die Ausschilderung eher dürftig. Ein zweiter Anlauf führt uns zu einem Caravan Park, der nur permanente Klienten hat und dessen Büro deshalb sonntags geschlossen ist. Immerhin wird uns dort weitergeholfen und so führt uns der dritte Anlauf zum Ziel.
In der Einfahrt steht ein identisches Fahrzeug, am Schalter in der Rezeption besorgt sich gerade ein älteres Ehepaar (auf deutsch) Informationen. Wie sich herausstellt, sind die beiden seit Oktober unterwegs und wollen insgesamt 10 Monate reisen, weshalb sie sich bei Bruno ein Auto gekauft haben. Nun, das war ja auch für uns eine Alternative, gegen die wir uns ganz bewusst entschieden haben. Richtig oder nicht - wir werden es nicht erfahren.
Nach dem Abendessen - auch unser Landsmann kocht - treffen wir uns mit den beiden zu einem Austausch über Australien. Obwohl sie schon deutlich länger hier sind als wir, haben sie doch weniger Erfahrung, unsere Reisen 2007 und 2010 haben doch einiges Gewicht, auch wenn sie viel kürzer waren. Beate ist ziemlich in Sorge wegen der Hitze im Landesinneren, deshalb traut sie sich auch nicht, die Flinders Ranges in Angriff zu nehmen. Aber mir scheint, dass sie die treibende Kraft ist und das Organisatorische übernimmt. So hat auch sie eingefädelt, den Wagen zu kaufen und sie hat sich für den Bushcamper entschieden.
Ein schöner Abend geht zu Ende mit den besten Wünschen für eine gute Nacht. Es ist wieder ziemlich kühl.

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