Sonntag, 27. Januar 2013

Sonntag, 27. Januar 2013



Sonntag, 27. Januar 2013
170 Kilometer für einen Ruhetag - schon viel.
Aber die Entfernungen in diesem Nationalpark sind eben auch riesig. Von Yulara zu den Olgas sind es 55 km, vom Campground zur Sunset Viewing Area 15 km - jeweils einfach. Und so läppert sich was zusammen. Diesel kostet hier im Ressort 2,10 AUD pro Liter.
Gleich nach dem Aufstehen fahren wir los zu den Kata Tjuta. Wir wollen das "Valley of the Winds" erwandern, und das sollte bis elf geschafft sein, danach wird der Weg gesperrt. Ein sehr schöner Weg, teilweise gilt er als schwierig, wir kommen eher gut zurecht. Auf jeden Fall besser als 2007, als der Weg sich stellenweise in einen reisenden Bach verwandelt hatte und wir auf diesem Weg beinahe ertrunken sind . Dafür ist es gut warm heute, durch den Wind, der mich gestern noch so aufgeregt hatte, aber sehr angenehm.
Im Cultural Center ist noch alles wie gehabt, wir sehen uns dennoch das meiste an. Auf den Rundweg um den Uluru verzichten wir, stattdessen fahren wir einmal außen herum.
Der Swimming Pool ruft. Dort treffen wir eine junge Frau aus Canberra und ihren niederländischen Freund, die auf dem Weg in den Norden sind, sie arbeiten ein halbes Jahr in einer Remote (also total abgelegenen)Aborigine Station. Sie meinte: "500 km to Katharine, 400 km to Tennant Creek!"
Nach dem auf dem Gasherd der offenen Camp Kitchen zubereiteten Abendessen fahren wir noch einmal in den Park um uns den Uluru bei Sonnenuntergang zu betrachten. Sehr angenehm, dass zur Zeit hier keine Saison ist, dadurch ist alles sehr entspannt und relativ ruhig. KUM IST DIE Sonne weg, kommt gegenüber der Vollmond über den Horizont, wirklich begeisternd.
Der Wind hat nachgelassen,
so dass wir bei Kerzenlicht vor dem Auto sitzen können.

Samstag, 26. Januar 2013
Australia Day, und weil heute Samstag ist, haben wir ein langes Wochenende vor uns. Ich vermute, dass wir, wenn wir es nicht wüssten, nichts davon merken würden.
Aufbruch wieder zur normalen Zeit. Auch heute haben wir im Auto gefrühstückt, aber diesmal, damit uns der Wind nicht die Butter vom Brot weht. Immer diese Ausreden. Aber der dauernde Wind geht mir schon so langsam auf die Nerven und sei es auch nur, weil er mich massiv am Kochen hindert.
Es ist noch immer teilweise bewölkt, aber in der Nacht sind die Wolken über uns hinweggezogen - und es kommt offensichtlich nichts nach, der Süden und Westen sind wolkenfrei. Es könnte also ein schöner Tag werden.
Die Straße ist anfangs schlecht wie seit dem Grenzübergang, wird aber mit der Zeit deutlich besser. Ab Lasseter's Cave, wo wir eine Spaziergangpause machen, ist sie ziemlich sandig und angenehm weich, dennoch so griffig, dass ich kein schlechtes Gefühl habe.
Der uns begegnende Verkehr ist n einer Hand abzuzählen. Die Zahl der Kamele, die , wie gestern Abend auf dem Camp,  rechts und links zu sehen sind, ist deutlich höher. Aber leider nicht nur neben der Straße, sondern auch als Opfer von Zusammenstößen am Straßenrand sehen wir sie liegen. Dafür sind nicht mal da noch Kängurus zu finden.
Weil wir von Westen kommen, haben wir heute freien Eintritt in den Uluru-Kata Tjuta National Park, allerdings ohne es zu wissen. Wir halten an den Olgas, Kata Tjuta in der Sprache der einheimischen Anangu, und machen einen Spaziergang in den Walpa Gorge. Dann geht es weiter zum Ayer's Rock Resort, wo wir zuerst im Supermarkt einkaufen und uns dann auf dem Campground einchecken. Der uns zugewiesene Platz ist belegt. Sieht man das Verhalten der Asiatin an der Rezeption, könnte man meinen, der CP sei völlig belegt. Aber kommt man hin, sieht man, dass mindestens 90% der Stellplätze frei sind. Immerhin, wir haben durch den Tausch gewonnen: Ein wenig Schatten und deutlich mehr Stellfläche. Das ist angesichts der Größe unseres Auto belanglos, aber es gibt uns mehr Möglichkeiten.
Im Pool spricht uns eine junge Frau an, sie hat uns in Kalgoorlie auf der Super Pit Tour gesehen. Die beiden, sie scheint aus Ostland zu sein, er ist Schweizer, sind schon seit Anfang Oktober mit einem TCC-Wagen unterwegs, sie haben noch fünf Wochen, um nch Sydney zu kommen. Sie setzen ihre Reise dann in Neuseeland fort. Also können auch junge Leute so etwas in Angriff nehmen.
Nach dem Abendessen - Zwiebeln und Spiegeleier mache ich auf dem Barbeque - reicht es garde noch für einen Spaziergang zum Naninga Lookout, von wo wir den Sonnenuntergang betrchten. Rechts die Olgas, in der Mitte der Rock und links der (nahezu) Vollmond - einfach schön. Außerdem ist heute seit Tagen zum ersten Mal keine Wolke am Himmel, da ist trotz des vielen Streulichts ein schöner Sternenhimmel zu sehen.
Wie vermutet: Australia Day spielt hier überhaupt keine Rolle.

Freitag, 25. Januar 2013
Der zweite Tag in Folge am Great Central Hwy, der zweite Tag ohne Sonne, nahezu ohne Sonne. Dafür mit umso mehr Wind: Ein starker Wind aus Südosten begleitet uns den ganzen Tag.
Das Frühstück nehmen wir im Auto ein, weil es draußen zu kalt ist. Kaum zu glauben, im Hochsommer im Landesinneren von Australien, es hat unter 18 Grad.
Kurz nach halb acht sind wir unterwegs, die Zeitverschiebung bringt es mit sich. Nur 35 Kilometer später steht links ein Auto am Straßenrand, jemand läuft nach rechts: Eine Autopanne. Der Fahrer erzählt, dass sein Motor innerhalb von 500 m kocht und fragt, ob ich ihn nach Warburton schleppen kann. 120 km, aber dennoch keine Frage, denn ich kann  ihn ja nicht einfach sitzen lassen. Wiederum 30 km später macht mein Motor Zicken, aber es war ihm wohl nur zu viel, was ich von ihm verlange. Der Defender hat nämlich einen Zelt-Anhänger, also schleppe ich jetzt sechs Achsen hinter mir her. Nach einer kurzen Pause mit ratlosen Blicken auf den Motor und der Feststellung, dass alles völlig normal aussieht, geht es weiter. Etwas langsamer, maximal mit 60, außer, wenn es hinter eine Kuppe bergab geht, da darf ich nicht zu abrupt das Gas wegnehmen.
Endlich sind wir fast am Ziel, er blinkt wieder hinter mir, denn er hat jetzt Handyempfang und spricht mit jemandem. Im Gespräch lädt er zwei Kanister ab und stellt sie neben unseren Landcruiser, das ist zu viel, aber er lässt nicht mit sich handeln. In Warburton lasse ich ihn vor dem Caravan Park von der Leine. Für ihn ist die Reise nach Brisbane hier vorerst zu Ende, für uns geht es nach kurzer Pause weiter. Aber ich bin froh, dass diese Strecke überstanden ist.
Der Rest ist Routine, genau wie gestern halten wir immer wieder kurz an, ab und zu fotografiere ich. An einem Parkplatz treibt sich ein kleiner ingo rum, er sieht arg hungrig aus. Aber was sollen wir machen? Und so nähern wir uns der Grenze zwischen WA und NT. Ich dachte, der angepeilte Campground sei noch in WA, aber das ist nicht so und so betreten wir einen Tag zu früh das nördliche Territorium (unser Permit gilt erst ab Mitternacht). Wie bereits in der Nacht zuvor sind wir alleine auf dem Campground, sieht man von Zikaden, Vögeln und Kamelen ab - eben ist eine kleine Herde an unserem Stellplatz uns vorübergezogen. Immerhin wird es heute erst um Viertel nach acht dunkel, gestern war es fast zwei Stunden früher. Leider wird es wieder nicht mit einem Blick auf den Sternenhimmel: Es ist nach wie vor stark bewölkt.

Donnerstag, 24. Januar 2013
Und so bleibt es auch, obwohl es in der Nacht immer wieder mal regnet. Auch beim Aufstehen noch und ebenso bei der Abfahrt. Deshalb wird das Frühstück in der Camping Kitchen zubereitet und davor eingenommen.
Kurz nach acht sind wir unterwegs, die Straße ist frei, wie uns ein Anruf beim Automaten des Shire bestätigt. Gleich nach der Abzweigung beginnt die unsealed road, die insgesamt in einem hervorragenden Zustand ist. Nach 180 km beginnt es hinter mir zu stauben, 10 km später schalte ich den Scheibenwischer ab. Die Sonne kommt nicht raus, dennoch wird es schön warm.
Insgesamt werde ich heute drei Mal überholt, Gegenverkehr gibt es auch, aber auch der hält sich in Grenzen: sieben Fahrzeuge. Ich hatte mit deutlich mehr Verkehr gerechnet.
Immer wieder halten wir an unterwegs, einmal zum Beispiel, um einen gerade die Straße überquerenden Goanna zu fotografieren. Er ist etwas verängstigt, weil ich unwissentlich genau aus der Richtung komme, in die er sich retten wollte. Ein weiterer Stopp erfolgt beim Tjukayirla (sprich du:kejirla), wir trinken ausnahmsweise eine direkt hier gekaufte Limonade. Das Roadhouse wird offiziell von Aborigines betrieben, aber die einzigen sichtbaren Personen sind europäischen Ursprungs, vermutlich die Pächter.
Und dann sind wir an dem von uns für heute Nacht vorgesehenen Campground, dem Camp Paradise neben der Straße. Wir stehen gerade so weit entfernt, dass wir außer uns selbst und dem Wind in den Bäumen nichts hören. Ja, komisch, nicht mal Vögel machen sich bemerkbar. Angeblich gibt es hier ein Gwanna, ein Wasserloch - ich hab's gefunden, aber es ist leer -, da besteht die Chance, dass wir heute oder morgen ein wenig "Wildlife" zu sehen bekommen. Die Hoffnung stirbt zuletzt.
Der Wind macht keine Anstalten abzunehmen, also verzichten wir aufs Kartenspiel. Dafür haben wir einen wunderbaren Sonnenuntergang.

Mittwoch, 23. Januar 2013
Kurz nach acht sind wir auf dem Weg nach Norden. Das Wetter ist gut, die Sonne scheint, aber es gibt auch Wolken, Temperatur moderat, 25 Grad.
Etwa 50Kilometer nach Kalgoorlie werden zum ersten Mal Roadtrains mit 53,5 m - was soll bei dieser Länge der halbe Meter? - angekündigt (bisher waren nur 36,5 (!) Meter zulässig) und wenig später kommt uns der erste 16-Achser entgegen, Zugmaschine mit Auflieger und zwei Anhänger gleicher Länge wie der Auflieger. Kurz danach der zweite, und noch einer…
In Menzies biegen wir nach einem Gespräch mit der Dame in der VI nach links ab und fahren zum Lake Ballard (das war ohnehin geplant). Die Änderung besteht darin, dass wir wieder zurückkommen sollen. An Lake Ballard hat ein englischer Künstler, Antony Gormley, eine Installation "Inside Australia" aufgebaut, die wollen wir uns ansehen. Naja. Zwei Stunden sollman dafür vorsehen, mit entsprechendem Walk, aber wir verkürzen das zwangsweise, denn der Salzsee, in dem die Installation steht, ist zu nass und somit nur am Rande überhaupt begehbar.
Brigitte fährt zurück, es ist ihre Jungfernfahrt auf Gravel. Von Menzies bis Leonora bleibt sie am Steuer.
In Laverton tanke ich noch mal auf, mit 1,629 AUD ist der Sprit hier voraussichtlich billiger als alles, was jetzt kommt. Vielleicht irre ich mich aber auch. Durch einen 11,2 er Durchschnitt haben wir unseren Gesamtverbrauch im Schnitt auf 12,23 l gesenkt, das ist schon ganz gut.
Hier in Laverton bleiben wir für die Nacht auf dem Caravan Park. Es ist gut warm, knapp 38 Grad bei leichtem Wind und mittlerer Bewölkung. So geht es noch, so kann ich es noch gut aushalten. Die Wolken sehen fast wie Regenwolken aus, das kann ich mir hier zwar nur schwer vorstellen, aber es wirkt ohnehin relativ feucht hier. Die Brandgefahr ist in diesem Teil von WA als "niedrig" (grün) eingestuft, in NSW, VIC und SA war sie noch "hoch" (rot). In Victoria brennt es auch noch immer.
Ich koche in der Camping Kitchen. Während wir davor im überdachten Bereich zu Abend essen, beginnt es zu regnen. Deshalb sehen wir uns nachher Ausschnitte des zweiten Tags des fünften Crickettmatches zwischen Australien und Sri Lnaka im Rahmen der Commenwealth Meisterschaft an. Die Serie zwischen den beiden zieht sich schon hin seit wir downunder sind. Australien gewinnt dieses Spiel.
Brigitte geht kurz nach acht ins Bett, ich lese noch bis zehn und krieche dann auch unters Dach. Es ist trotz der Abkühlung durch den Regen immer noch schön warm.

Dienstag, 22. Januar 2013
Am Morgen hat auch der Wind nachgelassen.
Auf zur Super Pit Tour. Die Super Pit? Hier in Kalgoorlie wurde Ende des vorvergangenen Jahrhunderts Gold gefunden, und es erwies sich, dass es sich um äußerst ergiebige Goldquellen handelt. Nur das Schürfen ist sehr schwierig, denn der Untergrund besteht ausschließlich aus Felsen. 1988 waren hier 10 verschiedene Mining-Gesellschaften am Werk, mit über die Jahre wechselndem Erfolg und letztendlich zurückgehenden Einkünften. Alan Bond versuchte, die Gesellschaften aufzukaufen, scheiterte zwar, hatte aber insofern Erfolg, als aus diesem Versuch eine Vereinigung der 10 Minenbetreiber entstand, die KCGM, Kalgoorlie Consolidated Gold Mines. Da bei der unterirdischen Suche nach Gold die Schächte bis auf 1.500 m Tiefe vorangetrieben worden waren und die Gesamtheit der Stollen mehr als 3.500 km erreichte, war eine zufriedenstellende weitere Goldsuche nur noch im Tagebau sinnvoll. Dabei würden automatisch auch die bisher ausgelassenen Bereiche zwischen den Stollen ausgewertet. So kam es dann auch. Die Superpit erstreckt sich über die bisherigen Minen, ihr Boden hat mittlerweile 950 m erreicht. Die Grube wird stufenweise nach unten vorangetrieben. Da unten folglich nur noch wenig Platz ist, muss jedes Mal, wenn es unten tiefer werden soll, die Grube von oben her erweitert werden. Derzeit wird der Westrand um 300 m nach außen geschoben. Sprengungen finden nur statt, wenn der Wind gut steht, die Staubmengen also in die Wüste und nicht über die Stadt getrieben werden. Gestern und heute ist das nicht der Fall, also: no blast.
Die Gesellschaft kümmert sich auch etwas um die Umwelt: In den stillgelegten Bereichen wurden Bäume angepflanzt, Bodendecker wie Blue- und Saltbushes sorgen dafür, dass durch die teils heftigen Winde  nicht mehr riesige Staubwolken aufgewirbelt werden, durch die Konsolidierung der Arbeiten wurde letztlich auch die Zersiedelung der Landschaft gestoppt, die Luftqualität wurde entscheidend verbessert. Sogar indigene Tierwelt ist hier in Kalgoorlie wieder zu finden und das ist wirklich ein Fortschritt. Natürlich ist die Mine eine riesige Wunde in der Landschaft, aber eben nur noch eine. Das verwendete Wasser - Goldsuche und -abbau sind mit sehr hohem Wasserverbrauch verbunden und auch die knapp 2.200 Angestellten (1.500 Festangestellte, 650 Contractors) und ihre Familien und die Supplier und … brauchen Trink- und Waschwasser, das es hier eigentlich nicht gibt - wird wieder aufbereitet und erneut verwendet, der Abraum dient zumindest teilweise dazu, aufgelassene alte Stollen zu verfüllen, zumindest in den Bereichen, die nicht mehr bearbeitet werden. Natürlich bestimmt KCGM das gesamte öffentliche Leben, das ist immer gefährlich.
Besonders tief runter kommt man bei der 2 1/2 Stunden dauernden Führung nicht, aber die Informationen sind schon sehr gut und auch tiefgehend - und die riesigen Maschinen bei der Arbeit zu sehen ist per se schon ein Erlebnis. Brigitte reicht gerade bis zur Nabe eines der Räder dieser 4,5 Mio AUD teuren Ungetüme.
Später sehen wir uns noch den Shop an und ich versuche mich ein wenig beim Goldwaschen.
Ein längerer Aufenthalt im Hammond Park schließt sich an, dann fahren wir über den Sweet Shop "Food for the Soul" zurück zum Campingplatz - und checken neu ein, denn gestern hatten wir nur für eine Nacht gebucht, man weiß ja nie.
Die Bewölkung heute führt dazu, dass de Temperatur bei 28 Grad hängen bleibt - kalt ist das nicht gerade. Und der inzwischen fast völlig eingeschlafene Bodenwind lässt es heute Abend mindestens so warm erscheinen wie gestern.
Wir spielen Skibbo vor dem Auto bis es Zeit wird, in den Schlafsack zu gehen.

Montag, 21. Januar 2013
Mit einem Besuch bei The Humbs und Mulka's Cave (18 km North of Hyden, Road to Southern Cross) werden unsere gestrigen Erfahrungen mit großen Fels- oder Steinformationen abgerundet. Auch hier ist der Walk gut dokumentiert und, wenn man es richtig macht, auch gut ausgeschildert.
Auf den rund 130 km hoch zum Great Eastern Hwy haben wir zwei Fahrzeuge entgegen, der uns von hinten näher kommende Lastzug biegt ab kurz bevor er uns überholen muss. Auch auf dem Great Eastern ist nicht wesentlich mehr los, vielleicht 5 Fahrzeuge pro Stunde, die uns überholen und vielleicht 20 Fahrzeuge im Gegenverkehr. Das ändert sich erst, als wir in die Nähe der Goldfields kommen. Kalgoorlie-Boulder hat immerhin 30.500 Einwohner.
In der Visitor Information bekommen wir den obligatorischen Stadtplan, zur Buchung der Super Pit Tour müssen wir zu einem kommerziellen Veranstalter und für den Permit zu einer offiziellen Stelle. Das machen wir zuerst, mehr aus Versehen, aber letztendlich ist es doch gut so, denn wer weiß, ob sonst nicht bereits geschlossen gewesen wäre. Dann buchen wir für morgen früh, kaufen ein paar frische Waren und Getränke ein, und fahren zum Super Pit Lookout. Einfach beeindruckend, nicht zu beschreiben, man muss es gesehen haben.
Auf dem Discovery Caravan Park in Boulder beschließen wir den Tag. Das Abendessen bereite ich wieder in der Camping Kitchen zu.
Kurz nach sieben ist es dunkel - wir sind wieder ein wenig näher am Äquator. 
Im Laufe des Nachmittags nimmt der Wind zu, Wolken ziehen auf …  es wird doch nicht?
Später ist es wieder klar.
Sonntag, 20. Januar 2013
Ein ereignisreicher Tag erwartet uns - und endlich ein richtig warmer :-)
Es wird schon kurz nach fünf hell und nur 30 Minuten später geht die Sonne auf. So sind wir heute ziemlich früh unterwegs Richtung Westen. Felsen sind das heutige Thema, mushroom-granites, boulders, outgrops, water-eyes, breakaways,  tafoni und was es sonst noch so gibt. Ein schöner und lehrreicher Spaziergang über den Disappointmentrock gibt einen ersten Eindruck. Was an ihm so enttäuschend ist, wird nicht erklärt. Dort sehen wir auch ganz viele "ornate dragons", eine Eidechsenart. Nur das Fotografieren fällt schwer, weil sie so schnell sind und eine große Fluchtdistanz haben. Auch ein Goanna am Straßenrand zieht es vor im Unterholz zu verschwinden, als von mir auf den Chip gebracht zu werden. So schnell sind sie sonst nie.
Immer wieder kommen uns auf der Gravelroad große LKWs entgegen - das verwundert, denn schließlich ist heute Sonntag. Aber die Minenarbeit geht wohl auch am Wochenende unverändert weiter. Es ist wirklich am Besten, beim ersten Anzeichen links ran zu fahren und zu warten, bis man wieder etwas sieht.
Am Lake Jackson kommt die Winsch zum Einsatz. Wir wollen nur schauen, da sehen wir ein Auto stehen, bis zur Bodenplatte in der Salzkruste versunken. Sie winken um Hilfe. Ich fahre hin, zuerst noch auf festem Grund, um mir anzusehen, was da zu machen ist, dann bringe ich den Landcruiser in Stellung, bringe die Winsch zum Einsatz und langsam aber sicher gibt die Salz-Pampe ihr Opfer wieder frei. Wir räumen unseren Kram wieder zusammen und fahren weiter.
Eine weitere Gesteinsformation sind Breakaways, da wird unter einem harten Ground der Boden bogenförmig ausgewaschen. Weil dabei erstens Mineralien ausgewaschen werden und zweitens unterschiedliche Gesteinsarten zum Vorschein kommen, sind die entstehenden Gebilde oftmals bunt, von weiß über diverse Braun- und Rottöne bis zu schwarz. Eindrucksvolle Beispiele sieht man auf dem Weg an einer "Breakaways" genannten Stelle. Das bekannteste Exemplar eines breakaways aber findet sich nochmals 140 Kilometer weiter im Westen. Bei Hyden liegt der Wave Rock, 15 Meter hoch und 110 Meter lang und schön vertikal gestreift. Hier ist was los, es handelt sich um eine (Touristen-)Attraktion.
Wir bleiben heute Nacht hier, der Caravan Park hat sogar einen Swimming Pool.

1 Kommentar:

  1. Das ist ja ein Witz: Ich war letztes Jahr auch genau zu Australia Day am Uluru. Bin dort 2 Tage vorher angekommen. Am 26.01. hatte ich auch irgendwas an Entertainment erwartet. Es gab: Vegemite Wettessen und Thong Weitwurf. That's it. Da bin ich dann noch am Feiertag weiter gefahren;-)

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