Montag, 18. Februar 2013

Montag, 18. Februar 2013, Pt. Broughton, Yorke Peninsula



Montag, 18. Februar 2013
Als erste brechen wir auf. Das ist schon erstaunlich, denn sonst sind die Australier immer schon sehr früh auf den Beinen.
Gestern bei der Ankunft ist unsere Einstieghilfe kaputt gegangen, also halten wir in Port Augusta und kaufen eine neue.
Von Hancock's Lookout zwischen P. A. und Wilmington "hinter den Bergen" hat man einen tollen Ausblick auf Gulf Spencer und die Umgebung. Und Alligator Gorge im "Mount Remarkable National Park" bietet wieder wunderbare Bäume, Felsen und Ausblicke. Warum der Berg Remarkable, also Bemerkenswert heißt? Ich denke mir, weil er als einziger in der Umgebung bis oben dicht bewaldet ist.
Bei der Weiterfahrt passieren wir die Goyler Line, das ist eine Linie, die sich ein Herr Goyler ausgedacht hat. Südlich bzw. Östlich von ihr ist Landwirtschaft, nördlich/westlich findet man die Viehwirtschaft. Das hängt mit der jährlichen Niederschlagsmenge zusammen, weniger als 215 mm/Jahr sind nicht mehr ausreichend für Landwirtschaft. Hier hat es mehr und das merken wir: Zum ersten Mal seit mindestens drei Wochen sehen wir wieder (abgeerntete) Getreidefelder und sogar die ersten Weinstöcke tauchen am Wegrand auf. In Stone Hut (schon interessant, dass ein Ort so heißt, das lässt doch einiges vermuten, was die Behausungen der anderen Orte in der Umgebung betrifft.) gibt es eine Bäckerei, dort machen wir eine Pause, ausnahmsweise sogar mit einer Zwischenmahlzeit.
So erreichen wir am frühen Nachmittag Pt. Broughton am Eingang der Yorke Peninsula und kehren auf dem dortigen Caravan Park ein. Viele, überwiegend ältere, Camper sind da. Es gibt einen schönen Pool und eine große, gut ausgestattete Camp Kitchen. Schade, heute brauchen wir sie eigentlich nicht

Sonntag, 17. Februar 2013
Doch am Morgen ist alles vorbei, der Himmel ist wolkenlos, die Sonne findet kein Hindernis. Schon beim Frühstück beginnt es warm zu werden.
Wie gestern durchfahren wir mittleres bis niedriges Waldgebiet. Das heißt, dass alle zehn bis zwanzig Meter ein etwa 10 m hoher Baum (Eukalyptus oder Akazien) steht. Dazwischen wachsen Büsche , die auch drei Meter hoch werden, und der Boden ist mit Gras, Blue- und Saltbush bedeckt. Den spärlichen Schatten der Bäume nutzen die Kängurus und lagern dort. Das ist blöd, wenn sie am Straßenrand liegen, denn sie sind im Schatten schwer auszumachen, springen aber im Zweifelsfall etwa fünf Meter vor dem Auto auf um wegzulaufen. Bisher hat es immer gereicht.
Kaum haben wir, ziemlich genau zu Highnoon, Mt. Ive Station in Richtung Eiserner Knopf (Iron Knob, eine Eisenmine der BHP ist der Hauptarbeitgeber) passiert, setzt erheblicher Gegenverkehr ein. Was ist denn jetzt los? Die entgegenkommenden Fahrzeuge sind schon nicht mehr zu zählen. Es sind PKWs, 2WDs, 4WDs, Kleinlaster, ein Motorrad ist dabei und ein Bus, Fahrzeuge mit Wohnwagen und mit Campingtrailern, sogar mit Autos auf dem Anhänger. Und jedes Mal stehen wir, wenn auch im Allgemeinen nur kurz, in einer Staubwolke.
In Iron Knob ist es vorerst vorbei mit den Dirt Roads. Hier erfahren wir, was es mit dem Verkehr auf sich hat: Ab Morgen ist an Lake Gairdner, einem trockenen Salzsee, den wir gestern passiert haben, eine Woche lang Autorennen. Einfach so, mitten in der Arbeitszeit und mitten im Nichts. Wenn es regnet, wird abgesagt, auch einfach so.
Der Campingplatz in Iron Knob ist nicht so sehr verlockend und so fahren wir entgegen unseren Plänen weiter auf dem Eyre Hwy Richtung Osten und buchen bei einer Farm, Pandurra Station, ein. Die "unpowered sites" sind allerdings auch hier schattenlos und zudem ziemlich nahe am Eyre Hwy, mal sehen, wie das heute Nacht wird. Aber es gibt einen wunderbaren Swimmingpool, das entschädigt für vieles, auch für die unseres Erachtens fehlende Camp Kitchen.
Auf dem Platz kommen am Nachmittag viele Gäste an. U. a. ist da eine Gruppe mit sechs Ehepaaren aus Murray Bridge, die auf dem Weg sind zum Lake Gairdner. Einer von ihnen war schon da, als wir kamen und spricht uns im Pool an. Er und seine Frau sind schon fünf Mal um Australien getourt, immer mit dem Wohnwagen. Und immer sind sie nach Murray Bridge zurückgekommen. Da er und seine Freunde sich für Autos interessieren (sie haben alle irgendwelche Oldtimer) wollen sie sich jetzt die Rennen ansehen auf dem Lake Gairdner. Die letzten zwei Jahre ist das Event ausgefallen, wegen Regen.

Samstag, 16. Februar 2013
Am Abend und in der Nacht kam niemand vorbei. Das erste menschliche Wesen sehen wir, als wir schon wieder unterwegs sind Richtung Moonaree Station. Das war es dann schon mit Verkehr, bis wir - vorbei an der Yardea Station - in den Gawler Ranges National Park kommen. Aber auch hier ist die öffentliche Nutzung eher gering, außer uns sehen wir zwei weitere Fahrzeuge mit dem Permit an der Scheibe und einen Ranger.
Bei Kolay Hut wollen wir übernachten, dort werden wir von insgesamt 6Kängurbegrüßt, die erschreckt weghoppeln. Aber weil es dort wieder sehr viele Fliegen gibt , fühlen wir uns angetrieben, uns wieder auf den Weg zu machen. Und so landen wir dann am Chillunie Campground, einem lauschigen Fleckchen, sogar mit Schatten durch mittelhohe Eukalypten, allerdings ohne Toilette.
Wie gestern sehen wir sehr viel Wildlife in Form von Kängurus und Emus. Dafür machen sich die Vögel sehr rar. Es ist einfach ungewohnt, in einem Wäldchen zu sitzen und keine Vögel zu hören. Oder besser, fast keine, denn ganz selten ist doch mal einer unterwegs.
Schon am Nachmittag hat die Bewölkung zugenommen, jetzt wird sie immer dichter und es fallen ein paar Tropfen. Genauso viele, dass noch jeder einzelne "Einschlag" am Boden zu sehen ist und dass kaum etwas frei bleibt. Ich bleibe einfach sitzen.

Freitag, 15. Februar 2013
Beim Bäcker in R. D. gibt es kein Brot - wahrscheinlich wurde alles nach Marree verschickt. So müssen wir zu Woolworth und uns dort eines kaufen.
Über die B97 geht's zurück nach Woomera und Pilba, von dort debn Stuart Hwy entlang nach Glendambo. Unterwegs halten wir am Lake Hart, einem großen Salzsee. Vor allem von unten, von seiner Oberfläche aus, bietet sich ein tolles Bild. Den See kennen wir schon, bei unserer Parforcefahrt 2010 von Leigh Creek über Stirling North nach Coober Pedy haben wir hier ebenfalls einen Zwischenstopp eingelegt.
In Glendambo verlassen wir den Stuart Hwy und folgen der Trans Australian Railway nach Westen, um bei Kingoonya nach Süden abzubiegen. Die Straße ist mal mehr, mal weniger gut, an manchen Stellen ziemlich rau, aber insgesamt sogar mit einem PKW befahrbar: Wir werden einmal von einem überholt. Im Südwesten braut sich was zusammen, da möchte ich dann lieber nicht sein. Aber unser Weg führt uns daran vorbei. Nach der Trennung der Straßen nach Wirrulla in der einen und Iron Knob in der anderen Richtung stellen wir uns neben der Straße hinter und neben ein kleines Dickicht. Hier bleiben wir. Alles ist gut bis auf die Fliegen, die sich jetzt auch nicht mehr an der Creme stören, die die Fliegen abhalten soll.

Donnerstag, 14. Februar 2013
Nicht mal um kurz nach fünf war ich im Waschhaus alleine, wir sollten wieder nach Norden verschwinden.
Nach einem Anruf bei Bruno, um den Termin in Adelaide zu bestätigen, machen wir uns auf den Weg und folgen dem Stuart Hwy. Nicht zum ersten Mal sind wir hier unterwegs, aber die Gegend sieht doch jedes Mal anders aus. Über den Flinders Ranges im Osten hängen dicke Wolken, hier ist Sonne. Und so rollen wir nach Norden, frisch bereift und mit durchgeführtem technischem Check. Es ist ein gutes Gefühl, dass die Reifen wieder zuverlässig sind.
In Woomera sehen wir uns ein wenig um und sind überrascht, dass alles so neu und ordentlich ist. Auch Roxby Downs erstaunt uns, ich wusste nicht, dass der Ort erst 1988 aus dem Boden gestampft wurde, als Unterkunft für die BHP-Mitarbeiter, die nördlich von hier am Olympic Dam Bergbau betreiben, die größte unterirdische Mine der Welt, sagen sie, mit 460 km unterirdischen Wegen.
Weiter nach Andamooka. Schon zwischen Woomera und R.D. ist eine steinige Wüste ohne einen einzigen Baum und fast ohne Strauch, noch glatter also als die Nullarbor. Hier gibt es keine Kängurus und keine Emus, kein Schaf und keine kuh - man würde sie kilometerweit sehen. Diese Ebene setzt sich nach einer Unterbrechung auf dieser letzten Strecke fort. Andamooka ist eine Ansiedlung, die nur existiert, weil dort in den 40er-Jahren des letzten Jahrhunderts Opale gefunden wurden, etwa 3 bis 10 m unter der Erdoberfläche, also einigermaßen gut erreichbar. Es sieht ähnlich aus wie in Coober Pedy, aber wesentlich rauer. Eigentlich wollen wir von hier zum Lake Torrens, einem großen Salzsee, aber die Straße dorthin wird immer "rougher" und verliert sich in der Ebene, deshalb kehren wir um. Wie wir nachher erfahren, hätten wir nur vier Kilometer weiter durchhalten müssen.
Doch es kommt noch schlechter: In Andamooka sollte es eigentlich einen Caravan Park und einen Camp Ground geben, aber beides existiert wohl nur in der Phantasie oder auf dem Papier, wir können sie jedenfalls nicht finden. Und so fahren wir zurück nach R. D., wo wir auf einem sehr schön angelegten Caravan Park mit exzellenter Camp Kitchen ein grasiges Plätzchen finden. Neben uns steht ein Landcruiser mit Hubdach (von Apollo) und einer deutschen Fahrerin, Susanne. Der erste Teil ihres Urlaubs neigt sich dem Ende zu, Mittwoch fliegt sie von Adelaide nach Perth, um dort noch zwei Wochen bei Freunden zu bleiben.
Nach unserem Abendessen sprechen wir lange mit ihr, sie ist eine einigermaßen erfahrene und begeisterte Australienurlauberin.

Mittwoch, 13. Februar 2013
Zum Frühstück haben wir keinen Besuch, weder von Kängurus noch von Menschen. Überhaupt haben wir hier außer dem Känguru-Empfangskomitee am Eingang nur Vögel zu Gesicht bekommen, und davon auch nicht viele. Ach ja, und zwei Schafe, heute beim Frühstück. Dafür ist es bewölkt, von der Sonne bekommen wir fast nur mit, dass es hell wird.
Relativ langsam fahren wir ohne Umwege nach Port Augusta. Ich traue den beiden Hinterreifen nicht mehr viel zu. Nicht wegen des flachen Profils, das macht mir nicht so viel aus, aber dass die verbliebenen Stollen ziemlich brüchig aussehen und auch einzelne Gummistücke herausgebrochen sind macht mir zu schaffen.
Unterwegs tue ich mein gutes Werk  (für heute, für den Monat?) und bringe vier Jungs in einem Hiace wieder in Fahrt. Sie haben diese Nacht in einem Flussbett (!) gecampt und dabei die Batterie entladen. Als wir vorbei kamen, standen sie direkt vor einer engen Kurve mitten auf der Fahrbahn. Drei Fehler aufs Mal: In einem Flussbett campen geht nicht, und schon gar nicht, wenn, wie gestern und auch heute Vormittag, Regen zumindest möglich ist. Zweitens: Flussbetten haben die Eigenschaft, dass sie ziemlich am tiefsten Punkt der sie überquerenden Straße sind, also muss man das Auto in jedem Fall bergauf schieben. Und drittens geht es nicht, das Auto auf die Straße zu schieben, wenn die Situation so unübersichtlich ist wie hier.
Sie haben aber ein Starthilfekabel und da ist es ein leichtes, sie wieder flott zu bekommen.
In Port Augusta angekommen geht alles ziemlich schnell. Um 20 nach 11 sind wir da, 30 Minuten später haben wir neue Hinterreifen und um 12 steht der Landcruiser in einer Werkstatt, Neil Automotive, und wartet auf seinen Service. Und wir machen uns zu Fuß auf den Weg, die kommenden vier Stunden an der Promenade des Spencer Gulf spazierengehend und sitzend zu verbringen. Natürlich statten wir auch der Visitor Information wieder einen Besuch ab.
Um vier sind wir wieder vor Ort, 15 Minuten später ist der Wagen wieder abfahrtbereit und wir können ihn betanken, einkaufen und zu einem Caravan Park fahren.
Das Wetter kann sich nicht entscheiden. Nach den 21 Grad heute früh ist es sicher nicht wärmer als 30 Grad geworden heute und die Sonne war meist hinter Wolken verborgen. Jetzt ist die Sonne wieder da, aber es ist noch immer stark bewölkt bei angenehmer Temperatur.
Die ersten "grey nomads" sind unterwegs.

Dienstag, 12. Februar 2013
Alles hat ein Ende, und so machen wir uns heute auf weiter nach Süden. Vorbei an verschiedenen Stations erreichen wir Blinman in der Nähe des Flinders Ranges National Parks. Dort schauen wir im General Store vorbei, aber das Angebot ist doch sehr dürftig. Brot gibt es, aber aus dem Tiefkühlschrank, was allerdings nichts schadet, und Tomaten bekommen wir auch, aber sonst ist nichts von dem, was auf unserer Liste steht im Angebot. Nach einem Rundgang an den wenigen Häusern vorbei fahren wir zum Parachilna Gorge und durch den Grass Gorge zurück nach Blinman. Gorge heißt Schlucht, aber es handelt sich weniger um Schluchten als einfach um Flussbetten, die sich in die Gegend eingegraben haben, Das kann schon mal eine Schlucht sein, aber oft ist es recht licht. Hier aber sind beide Gorges von beeindruckender Tiefe und die Flüsse, die zur Zeit fast ganz trocken sind, haben beachtenswerte Flussbetten. Nach stärkerem Regenfall gibt es hier kein Durchkommen mehr. Das umliegende Gelände hat nur eine dünne Erdauflage auf felsigem Untergrund und so läuft Regenwasser direkt in das nächstgelegene Tal, wo sich innerhalb kürzester Zeit ein reisender Strom bildet.  Diese "Scenic Route" ist wirklich ihren Namen wert. Außerdem warten hinter jeder zweiten Ecke zwei, drei Kängurus und hüpfen aufgeregt davon, wenn sie unseren Wagen zu Gesicht bekommen. Und wieder sind auch Emus unterwegs. Wenn sie gleich abbiegen in das Gelände neben der Straße, dann ist es gut. Blöd ist nur, wenn sie auf der Straße bleiben und versuchen, dem Auto davonzulaufen. Da bleibt für uns dann nur zu warten.
Dann erreichen wir den Flinders Ranges National Park, aber weil wir weder halten noch im Park campen wollen, brauchen wir keinen Permit und können kostenlos weiterfahren. Wenig später sind wir an unserem Ziel angelangt. Eine Farm links vom Weg, Willow Springs, bietet Camping-Gelegenheit und auch sonstige Unterkünfte. Wie nicht anders zu erwarten sind wir alleine, nur ein weiter abseits gelegener Campground mit zwei Stellplätzen ist im Lageplan als belegt gekennzeichnet, mag sein, dass dieser kleine Campground gerade nicht benutzbar ist. Es ist auch momentan niemand da, um unseren Obolus entgegen zu nehmen, so suchen wir uns einen geeigneten Platz und nehmen die Camp Kitchen in Augenschein - klasse. Die Kängurus auf dem Platz nehmen hüpfend Reißaus, als sie uns sehen.
Nach einigen Tropfen Regen auf dem letzten Teil der Fahrt scheint jetzt wieder die Sonne und es hat 29 Grad bei leichtem Ostwind, geradezu ideale äußere Bedingungen.
Im Verlauf des Abends wird es etwas kühler, ungewohnt für uns, aber nicht unangenehm. Der Sternenhimmel ist wieder richtig schön.
Für Kenner: Heute habe ich nach 870 km vom SUB auf den MAIN umgeschaltet!

Montag, 11. Februar 2013
Wir bleiben noch eine Nacht hier in Arkaroola Village. Nachdem wir für die nächste Nacht eingecheckt haben und für heute Nachmittag einen Ausflug gebucht haben, machen wir uns auf zum Barrarana Trail, einem 7,8 km langen Rundweg. Leider brauchen wir den Troopie, denn der Weg beginnt 10 km vom Village entfernt. Wieder ein wunderbarer Wanderweg,mit einer Ausnahme gut ausgezeichnet und immer wieder mit interessanten geologischen Anmerkungen versehen. Leider gibt es heute kein Wildlife und auch die Vögel halten sich weitgehend zurück.
Rechtzeitig für den Nachmittagsausflug sind wir wieder zurück, es reicht noch, den Wagen wieder an seinen Platz zu stellen und was zu trinken. Wir sind für kurz vor eins vor dem Hotel verabredet. Dort trifft kurz nach uns Phil mit einem modernen (nicht ausgebauten und deshalb noch besser auf schweres Gelände ausgerichteten) Landcruiser. Und genau das erwartet uns: Schweres Gelände. Die Ridge Top Tour führt uns 21 km in den nördlichen Teil des Arkaroola-Gebiets bis zu einem Aussichtspunkt, "Sillers Lookout", auf einem Pinnacle, also einem steinernen Pin mitten in den Bergen. Das zu Arkaroola gehörende Gelände hgeht im Norden noch erheblich viel weiter, aber es gibt keine Wege  mehr, nicht einmal mehr Trails. Phil, unser Fahrer und Begleiter, erzählt, dass er mit einem Freund vor einigen Wochen zu Fuß in dem Gelände unterwegs war, sie haben in diesen vier Tagen keine menschlichen Spuren gefunden. Phil kennt übrigens den Besitzer des Hotels in Mungerannie.
Schon heute Vormittag war die Sonne leicht verhangen, im Laufe des Tages nimmt die Bewölkung zu und am Abend ist nichts mehr vom Himmel zu sehen. Aber ob es regnen wird? Die Bewohner hier hoffen es, ich hab' etwas Bedenken, weil Regen hier meist mit Sperrungen von Straßen verbunden ist. Auf jeden Fall gibt es heute keine Sterne zu sehen und insofern erübrigt sich auch meine Frage, ob man das Observatorium über dem Hotel besuchen kann

Sonntag, 10. Februar 2013
Nur eine kurze Fahrt liegt heute vor uns, wir wollen nach Arkaroola in den nördlichen Flinders Ranges. Das ist ein Wilderness Sanctuary, also kein Nationalpark. Eigentlich war es eine Schaffarm mit 610 Quadratkilometern. 1967 kauften Reg und Griselda Srigg (er Dr. der Geologie, Diplome in Biologie und Geografie, sie Röntgen-Assistentin mit mehreren Zusatzausbildungen) die Farm, obwohl sie bereits wussten, dass die Farm niemals ausreichend Futter für die 7000 vorhandenen Schafe abwerfen würde. Das Gelände ist viel zu unwirtlich und unbegehbar, die Schafe würden sich total verlieren in den Bergen. Deshalb verkauften sie ihre Schafe und verlegten sich darauf, das Land in seinen ursprünglichen Zustand zurückzuversetzen. Reg bemühte sich bis zu seinem Tod 1995 um den Status als Nationalpark. Griselda und er hatten bereits früh die Idee, "sanften", also umgebungsangepassten Tourismus aufzubauen und sahen jetzt die Chance, diese Idee zu verwirklichen. Und das passiert bis heute. Im Moment ist nichts los, weil jetzt einfach keine Saison ist, aber ab Ostern sind dann acht Monate lang viele Touristen da. Diese Nacht sind wir die einzigen Gäste im ganzen Ressort, zu dem auch mehrere zu mietende Häuschen (Cabins) und ein Hotel (und folglich auch ein - licensed - Restaurant) gehören.
Auf der Fahrt begegnen uns immer wieder Emus mit Chicks, also Kücken verschiedener Größen. Das begleitende Elterntier ist, wie ich erfahren habe, immer der Vater. Die Mütter legen die Eier und machen sich dann aus dem Staub. Das Brutgeschäft und die Aufzucht der Jungen übernehmen die Väter alleine. Weibliche und männliche Emus sind nicht optisch voneinander zu unterscheiden.
Wir buchen ein und machen uns dann auf zu einem Bushwalk, den Acacia Ridge Walk. Durch Zahlung einer Spende an den RFDS erreichen wir, dass wir zum anderen Ende des Trails gebracht werden, damit wir nicht an der Straße entlang gehen müssen. Es ist heute nicht sonderlich heiß, da ist es möglich um kurz nach eins loszugehen.  Am Anfang begegnen uns vier Kängurus, danach kommt kein Wildlife mehr in Sicht. Der Weg führt stetig bergan, erreicht in der Mitte den Gipfel eines Berges mit einer tollen Aussicht und führt dann an der Bergkante entlang (deshalb Ridge Walk) zurück nach Arkaroola Village. Der Caravan Park ist von da nochmal 500 m weiter bergan.
Hinter dem Hotel ist ein Schwimmbad, das dürfen alle Gäste benutzen und das lassen wir uns gerade nach dem 2,5-Stunden-Marsch (mit der Ansage: allow 3,5 to 4 hours) nicht zweimal sagen.
Abends ist wieder ein schöner Sternenhimmel über uns, nur am Horizont sind ein paar Wolken.

2 Kommentare:

  1. Ihr habt die Flinders uebersprungen1? Wahrscheinlich ward Ihr beim letzten mal da, oder? Wieviel Liter hat der SUB? bei 90 Litern habt Ihr aber viel rausgeholt! Insgesamt 180 Liter in beiden? Mal sehen, wie der neue Troopie ist. Weiter alles Gute. Bin immer bei Euch und lesen jede Zeile mit wachsender Vorfreude.

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  2. Nun, wir haben Wilena Pound ausgelassen, weil ich meinen Hinterreifen nicht mehr getraut habe. Nach jeder Fahrt über eine Dirt Road waren ein paar neue Stücke aus dem kaum noch vorhandenen Profil gebrochen. Außerdem waren wir in Arkaroola, das sind auch Flinders und im Flinders NP mit Übernachtung in Willow Springs. Auch Blinman und die genannten Gorges sind in den Flinders.
    Ja, wir haben zwei Tanks mit je 90 Litern Fassungsvermögen, der troopie ist sehr brav, was den Spritverbrauch betrifft - und auch sein Nachfolger steht ihm da nicht nach. Mein "Rekord" steht inzwischen bei 880 km aus dem SUB.

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