Sonntag, 12. Mai 2013
Muttertag - nur hier oder auch in
Deutschland?
Auf der heutigen Etappe gibt es nur zwei
Ansiedlungen, Richmond und Julia Creek. Auf dem Weg nach Richmond halte ich zwei
Mal an, um einen entgegenkommenden Güterzug zu filmen und einmal, um ein paar
Brolgas auf die Platte zu bannen. Sonst ist wirklich nichts zu sehen außer Gras
und Zäunen und dem Gleis neben uns. In Richmond wurden in den letzten Jahren
etliche Dinosaurier gefunden, der Star ist ein gut erhaltenes Kronosaurier -
Exemplar aus der Familie der Plesiosaurier. Auch Ichthyosaurier wurden hier gut
erhalten unter mehreren Metern Erde hervorgeholt. Der Grund ist darin zu sehen,
dass hier vor 110 Mio Jahren ein ziemlich flaches Urmeer war, in dem jede Menge
Getier gelebt hat. Aber auch ein Minmi ist aufgetaucht, man vermutet, dass es
bereits als getrocknete Leiche ins Meer gespült wurde. An ihm kann man noch die
Panzerplatten im Nacken- und Rückenbereich sehen.
Julia Creek macht einen sehr gediegenen
Eindruck, es scheint hier Geld zu geben. Vermutlich hängt das mit der
nahegelegenen weltgrößten Bleimine zusammen, die von BHP Billiton im
McKinley-Shire (so groß wie die Schweiz, aber kaum Einwohner) betrieben wird.
Schon um drei sind wir auf dem Caravan Park
und lassen uns für heute nieder.
Der Wetterbericht für die Yorck Peninsula
ist noch immer trostlos.
Samstag, 11. Mai 2013
Morgens steht unser Troopie hinten rechts
auf der Felge. Ich starte nach dem Duschen den Kompressor, bis etwa 40 PSI
klappt alles, dann macht das Ventilschlapp und auch der Kompressorschlauch (air
pipe) gibt dem Druck nach und lässt Luft austreten. Frühstück in der Camp
Kitchen,für mich etwas verkürzt, weil ich zur Werkstatt will. Ich fülle noch
eiinma etwas Luft nach, soviel, wie unter den gegebenen Umständen möglich ist
und fahre dann sehr vorsichtig zu Braas. Dann geht alles ziemlich schnell. Ich
stelle den Troopie in die Garage, er wird am rechten Hinterrad hochgebockt, das
Rad demontiert und auseinandergenommen. Der Schlauch hat ein kleines Loch, das
wird geflickt (Das sieht aus wie ein Fahrradflicken, ist allerdings etwas
dicker. Das Aufrauen des Schlauchs geht auch nicht mit Sandpapier, sondern mit
einer Maschine.), der Schlauch in den Mantel gepackt, die Felge montiert,
aufgepumpt und das Rad wieder angeschraubt. Auch die Reparatur des air pipe
geht fix und so bin ich nicht mal 30 Minuten nach meinem Eintreffen wieder auf
dem Weg zum Campingplatz.
Auf dem Flinders Hwy fahren wir nach Westen.
Bei jeder sich bietenden Gelegenheit halten wir an und sehen uns um. In Balfes
Creek sitzen 2 der 14 Einwohner vor dem Roadhouse und bemühen sich, vier
herumtobende Jungs in den Griff zu bekommen. An den Zapfsäulen hängen Schilder:
"Sorry, no Diesel", "no UL petrol" (unleaded = bleifrei)
und "no fuel" - es geht hier wohl langsam aber sicher zu Ende. Auch
in Homestead (immerhin 100 Einwohner) hängt ein Schild am Roadhouse: "We
ceased trading" und "Selling" (zu verkaufen) - hier ist das Ende
schon eingeläutet. Die Town Hall daneben ist geschlossen, aber nur wegen des
Wochenendes, da gibt es normalerweise Veranstaltungen. In Pentland (300
Einwohner, aber die sieht man nicht) hat (vielleicht wegen Samstag) alles
geschlossen bis auf die öffentliche Toilette. Auf einem Parkplatz verkauft ein
Farmer Gemüse und Früchte von seinem Pickup herab, das ist gut, denn so haben
wir heute wenigstens Tomaten. In Torrens Creek (20 Einwohner) ist niemand zu
sehen und alles hat zu. Die fünfte Ansiedlung ist Prairie, wo wir wenigstens
einen der 35 Einwohner sehen: den Barmann. Neben dem Hotel stehen alte
Traktoren, das ist ganz nett, hinter dem Hotel geben sich ein Alpaka, das
äußerst merkwürdige Geräusche macht, zwei Antilopen und ein Bulle ein
Stelldichein. In der Bar steht u.a. ein Zahnarztstuhl. Und vor dem Hotel sind
alte Sattel aufgereiht, so als wären gerade Drover vorbeigekommen und würden im
Hotel übernachten. Nur die Ringe für die Zügel der Pferde sind leer.
Aber die Sonne scheint endlich wieder und
langsam wird es warm, in Prairie erreichen wir bereits die 26°-Grenze.
Am Burra Lookout zeigt sich wieder mal die
Fragwürdigkeit der allgemeinen Schulbildung: Jeder Fels im näheren Umkreis um
den Parkplatz ist "verziert" mit eingeritzten Namen,
Liebesbezeugungen, Treueschwüren und Daten. Wozu soll das gut sein?
Auch in Hughenden (gesprochen Juёnden
mit Betonung auf dem u) hält das gute Wetter an, nur hinter uns, also im Osten,
sind Wolken zu sehen. Wir machen auch hier einen Rundgang durch den Ort, der
mehrere Dinosaurier-Nachbildungen aufzuweisen hat.
Der Caravan Park gegenüber dem Bahnhof
(heute sind uns drei Güterzüge entgegengekommen) und neben dem städtischen
Schwimmbad ist unter neuer Leitung und vieles sieht tatsächlich neu aus. Die
Camp Kitchen zum Beispiel ist groß und auch gut ausgestattet. Wegen des
aufkommenden (unangenehm kalten) Windes nutze ich die Küche für die Zubereitung
des Abendessens. Heute bleiben wir unter uns.
Freitag, 10. Mai 2013
Um halb sechs muss ich mal raus, es sind
noch immer Sterne zu sehen, aber nicht überall. Bis wir dann aber mit den
Frühstücksvorbereitungen fertig sind, müssen wir unter besagtes Vordach
umziehen, es nieselt wieder. Das ist dann allerdings für Stunden das letzte
Mal. Aber die dichte Bewölkung bleibt uns erhalten, so wird es auch nicht
richtig warm.
Während des Frühstücks fällt uns auf, dass
immer mehr Fahrzeuge vorfahren, aus denen Kinder aussteigen. Dann kommt
tatsächlich ein Schulbus. Wo fährt der jetzt hin, hier gibt es doch nichts in
der Umgebung? Ich frage eine Mutter: Nach greenvale, 50 km südöstlich von hier,
es liegt an unserer Strecke. Manche der Kinder kommen von abgelegenen Farmen
und sind um hier ans Roadhouse zu kommen, bereits 50 km unterwegs gewesen. Ich:
"so they have a 100 k way in the morning and again in the afternoon?"
"Yeah, that's it. It's hard but, they get used to it." Wie sonst soll
man mit einer so abgelegenen Heimat umgehen? Hier ist das Leben schon noch
ziemlich hart und ursprünglich, und unsere Sorgen werden den Leuten hier sehr
luxuriös vorkommen.
In Greenvale ist am Wochenende Rodeo, wir
halten und sehen eine Weile zu, wie Kälber durch die Arena getrieben werden
(immer eines von einem Reiter, auf Zeit, durch eine Art Parcour).
Wenig später kommt uns auf ganz normaler
Straße ein Auto entgegen, nicht besonders schnell - patsch, landet ein Stein
auf unserer Windschutzscheibe mit der Folge, dass ich jetzt ein
"puncture" in der Frontscheibe habe, so groß wie ein Dollarstück und
gerade außerhalb meines normalen Sichtfeldes. In Charters Towers machen wir
einen Rundgang, dann fahren wir zum Campingplatz, wo ich feststelle, dass ich
den dritten Plattfuß seit Reisebeginn habe, diesmal hinten rechts. Und das am Freitag
um 16:40h! Ich gehe zu der Frau in der Rezeption, sie telefoniert und siehe da,
ich kann morgen früh (ab 07:45h) vorbeikommen, die Werkstatt ist höchstens 2 km
vom CP entfernt. Den Kompressor lasse ich neben dem Reifen stehen, den brauche
ich vor der Abfahrt sicher noch.
Kochen und Essen wieder in der Camp
Kitchen. Ein Schauer verhindert, dass ich am Auto koche. Gut so, denn Werner
ist sehr interessiert zu sehen, wie das mit dem Barbequeue funktioniert. Es
wird ein netter Abend, weil doch einige Leute kommen und das Dinner hier
zubereiten und einnehmen. Das hat insbesondere den Vorteil, dass nicht ich den
Grill putzen muss, das erledigt später jemand anders, die vierte Partei nach
mir.
Donnerstag, 9. Mai 2013
Während meiner Dusche regnet es
ausnahmsweise nicht, dafür war heute Nacht meistens teils heftiger Niederschlag.
Die Entscheidung fällt beim Frühstück, das
wir wegen des anhaltenden Regens in der Camp Kitchen einnehmen. Jetzt nehmen
wir schon die vierte Mahlzeit nicht an unseren Tischen und auf unseren Stühlen
zu uns. Wir fahren mit Werner und machen den Bogen im Uhrzeigersinn (Idee: Über
die Great Dividing Range nach Mt. Garnet, nach Südosten nach Charters Towers
und den Flinders Hwy westwärts nach Cloncurry. Von ab da ohne Werner über
Burketown, Normanton und die Burke Developmental Road zurück nach Mareeba.)
wieder zurück auf die Yorck Peninsula. Dann werden wir weiter sehen.
Bei Regen packen wir zusammen, gehen
Einkaufen und Tanken und fahren dann in die Berge. Alle Sehenswürdigkeiten
bleiben liegen, wir würden ohnehin nichts sehen. Zwischendurch kommt
tatsächlich die Sonne raus. In Atherton hat es noch 16° C, das wird aber wieder
ein bisschen mehr. Und am Nachmittag, als wir am Oasis Roadhouse eingecheckt
haben, ist es für fast vier Stunden trocken. Nur zum Essen nieselt es wieder
ein wenig, so dass wir uns unter ein Vordach zurückziehen. Zum ersten Mal seit
längerer Zeit habe ich eine Jacke an. Wenn wir "nur" rumsitzen, ist
es doch zu kalt für Tshirt und kurze Hose. Dafür gibt es seit drei Tagen kaum
noch Insekten.
Um 10 nach 10 ist der Himmel völlig
wolkenfrei, dafür haben wir einen herrlichen Sternenhimmel. Für den Mond ist es
noch zu früh - oder schon zu spät? Ob der Himmel so frei bleiben wird?
Mittwoch, 8. Mai 2013
Irgendwann in der Nacht hat es aufgehört zu
regnen, ab da konnte ich gut schlafen bis kurz bevor der Wecker loslegte. Der
Himmel ist bedeckt, aber es regnet nicht, noch nicht?
Kurz nach acht sind wir bei der Werkstatt,
Werner fährt voraus, aber am Ziel finde ich die Werkstatt. Nach einigem Hin und
Her fahren wir dann mit einem älteren Sechszylinder-Troopie mit Hochdach los
nach Cairns. Das liegt etwa 12 Kilometer südlich. Unterwegs beginnt es mal
wieder zu nieseln, doch als wir ankommen, ist es trocken. In der Nähe zur
Esplanade finden wir einen zeitlich unlimitiert kostenlosen Parkplatz und
ziehen zu Fuß los. Am Strand ist eine mit Holz belegte Promenade, jetzt, da es
nass ist, sind meine abgelaufenen Crocs für diesen Untergrund denkbar
ungeeignet: Ich gehe völlig unsicher, weil ich dauernd wegrutsche. Aber andere
Schuhe habe ich momentan nicht zur Verfügung.
Immer wieder flüchten wir vor einem Schauer
in ein Geschäft bzw. in eine Mall. Doch
letztendlich ist es ein trotz der Nässeschöner Tag, der nur am Ende etwas
eingetrübt wird. Wir gehen nämlich in die Visitor Information und die Art, wie
wir dort abgefertigt werden, liegt in etwa auf dem Niveau von Darwin, eher noch
schlimmer. Im Endeffekt wissen wir hinterher genau so viel wie vorher, aber auf
jeden Fall deutlich mehr als die zwei Angestellten, mit denen wir zuerst
gesprochen und dann gestritten haben. Aber jetzt kommt der Anruf, dass unser
Troopie fertig ist und wir gehen zurück zum Auto und fahren nach Smithfield.
Alles wieder wie neu, alle Reifen sind da, wo sie hingehören und der
Vorderreifen ist repariert, der Service ist gemacht und wir können wieder
10.000 km fahren - das sollte eigentlich reichen für die etwa sieben Wochen,
die wir noch unterwegs sind.
Rechtzeitig mit unserer Abfahrt in Cairns
beginnt es zu regnen, nein, zu schütten, und das hält an bis kurz nach neun, ab
da nieselt es nur noch - das stört wenigstens nicht so im Auto. Da habe ich
schon wieder in der Camp Kitchen gekocht, wir haben gegessen, das Geschirr ist
gespült und wir haben darüber geredet, uns morgen zu trennen. Die
Wettervorhersage für die Nordostküste ist eher schlecht und hat sich seit
gestern verschlechtert. Cape Yorck ist unter diesen Umständen und den eher
unzuverlässigen Aussagen keine Option mehr, auch wenn die Straßen - noch -
offen zu sein scheinen. Die Nationalparks sind auf jeden Fall alle geschlossen.
Auch ein Besuch am Great Barrier Reef ist bei Regen kein Spaß, egal, ob wir uns
zum Schnorcheln rausfahren lassen oder nicht. Port Douglas, Mossman und
Cooktown bei Regen sind für Werner, der ja schon mehrfach dort war, eher
uninteressant. Also will er nach Westen fahren, denn jenseits der Great
Dividing Range scheint die Sonne und es ist warm. Was wir machen, wissen wir
noch nicht genau. Wir haben im Grunde zwei Optionen: Mit Werner fahren auf
Asphaltstraßen in der Hoffnung, dass es dann, wenn er sich nach Sydney auf den
Weg machen muss, hier besser ist oder ebenfalls nach Westen, aber über die
nördliche Strecke, und eventuell erst nach einem Besuch in den genannten
Städten und dem Atherton Tableland.
Dienstag, 7. Mai 2013
Am Morgen ist der Himmel wieder blau, als
wäre nichts gewesen. Die erste Pause legen wir in Mt. Surprise ein, dort
erfahre ich, dass es neben dem Gulflander noch mindestens einen weiteren
Zug mit Geleisen auf Stahlschwellen
gegeben hat: den Savannahlander, dessen Heimatbahnhof hier in Mt. Surprise ist.
Leider steht hier kein Zug zum Ansehen, nur eine sehr ansehnliche
(Klein-)Bahnhofsanlage mit Abfertigungsgebäude, Verladeschuppen, zwei Gleisen
und Halle.
In Mt. Garnet weiter im Osten ist der
Himmel schon wieder grau und beim Überfahren der Great Dividing Range quer
durch das Atherton Tableland fällt die Temperatur auf 16°C ab. Nieselregen,
tiefhängende Wolken - typisches europäisches Herbstwetter. Hier sollte es jetzt
eigentlich trocken sein, warm und sonnig. Naja.
Um den Tag abzurunden, bekomme ich wieder
eine Reifenpanne, diesmal rechts vorne, ein Nagel ist der Übeltäter. Während
der 20minütigen Reifenwechselaktion ist es zum Glück trocken und auch der
steife Wind macht mir bei der Arbeit nicht so viel. Wenig später regnet es
wieder und wir kommen in einen Totalstau auf der Bergstrecke runter nach
Cairns. Zudem existiert der von Werner ausgesuchte Caravan Park nicht mehr. So
kommen wir in strömendem Regen und bei Dunkelheit in Cairns auf einen Caravan Park.
Wenigstens gibt es dort eine sehr schöne Camp Kitchen, so dass wir im Trockenen
kochen und zu Abend essen können. Die Abendsitzung fällt etwas kürzer aus,
wegen der Kälte. Wir haben mal überlegt, wie unser Plan B aussehen könnte, wenn
es, wie angekündigt, die nächsten Tage weiterregnet. Denn dann ist Cape Yorck
unerreichbar.
Montag, 6. Mai 2013
Nochmal zum Gulflander: Die Bahnstrecke von
Croyden nach Normanton wurde 1882 begonnen und 1891 in Betrieb genommen. Die
Schwellen sind aus Stahl, das war damals einmalig in der Welt - und dürfte auch
heute selten sein. Ich dachte, das ist
klar, dass Stahlschwellen ("Steel Sleepers") verwendet werden wegen
der Feuchtigkeit. Aber nicht die Nässe war der Grund, auf das außergewöhnliche
Material zurückzugreifen, sondern die "white ants", die Termiten.
Denen sind Holzschwellen maximal drei Jahre gewachsen, dann müssen sie
ausgetauscht werden. Die Strecke ist heute noch mit Stahlschwellen verlegt,
auch wenn es sich beim Gulflander mehr um eine touristische Attraktion als um
ein ernsthaftes Verkehrsmittel handelt. An der Strecke nach Croyden, die
unmittelbar neben der Straße verläuft, sind noch einige Relikte aus der
Anfangszeit erhalten, so steht auf halbem Weg ein riesiger Wassertank aus Stahl.
Dabei fährt der Gulflander schon seit 1952 mit Dieselmotoren, der Tank muss
also aus der Vorkriegszeit stammen.
Heute ist irgendwie nicht mein Tag, es geht
mir psychisch nicht gut. Das fing damit an, dass ich heute Nacht sehr schlecht
geschlafen habe und deshalb heute Morgen nicht aus dem Schlafsack kam. Beim
Anmelden des Troopie für den Service am Mittwoch in Cairns verstehe ich die
Frau in der Werkstatt nicht - und sie mich auch nicht. Last but not least kommt
mir Queensland sehr abweisend vor Reisenden wie uns gegenüber: Die Straßen sind
beidseitig eingezäunt, es gibt also keine Möglichkeit, sich für eine Nacht in
die Büsche zu schlagen. Und gibt es mal eine Gelegenheit, dann steht dort ein
Verbotsschild. Gut, wir gehen stattdessen auf einen Campingplatz im nächsten
Ort, die Orte liegen hier ja dicht beieinander, nur etwa 100 km liegen
dazwischen. Außerdem gibt es sehr wenige Rastplätze, wo wir mal eine Pause
machen könnten. Auch dazu müssen wir in eine Ansiedlung fahren. In Croyden in
der VI erfahre ich aus einer Broschüre, dass an Cape Yorck Campingplätze in den
Nationalparks vorgebucht werden müssen. Wie soll das gehen? Woher weiß ich
denn, wie lange ich brauchen werde? Und was passiert, wenn ich irgendwo eine
Panne habe und die gebuchten Zeiten nicht einhalten kann? Für mich steht da
ganz groß und fett: Wir wollen euch nicht, jedenfalls nicht als
Individualtouristen, macht euch vom Acker.
Croyden hat eine Vergangenheit als
Goldstadt, in den Jahren 1878 bis 1905 wurde hier Gold aus der Erde geholt,
insgesamt 23.655 kg, dazu noch einmal etwa die gleiche Menge an Silber. Doch
ebenso plötzlich wie er begann endete der Boom wieder. Die Einwohnerzahl betrug
um die Jahrhundertwende etwa 4.500, dann
wurde die Stadt schnell wieder kleiner. Das alte Zentrum ist gut erhalten und
wird als Display benutzt, so bekommt der Besucher einen guten Einblick in das
Leben damals. Auch in der VI ist viel Informatives zu finden, wenn man nur
will.
Zum Übernachten fahren wir weiter nach
Osten, nach Georgetown. Es sieht stark nach Herbst aus, der Himmel ist bedeckt,
die Wolken werden immer dunkler und es kühlt ab. Immerhin bleibt es trocken.
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