Sonntag, 5. Mai 2013
Mit dem neuen Tag und folglich ganz anderem
Sonnenstand gibt es beim Big Barra, dem Gulflander und Krys ganz andere
Ansichten. Im Visitor Information Centre tut ein ehemaliger Hamburger seinen
Dienst als Touristenberater, er macht das sehr gut, er weiß einiges über den
Gulfländer, das nicht auf den Tafeln steht. Aber auch die Informationen, die durch die
mannigfaltigen Displays rüber gebracht werden, sind gut und gut aufbereitet.
Dann geht es die siebzig Kilometer nach
Karumba. Der Ort gibt nicht so viel her, aber für mich als (einzigem)
Nichtvegetarier gibt es wenigstens eine Portion Fish & Chips.
Der Norman River ist hier ein breiter
Strom, kein Wunder, dass ein Ungetüm wie Krys, die Legende, es hier aushalten konnte.
8,63 m lang, einfach monströs. Alleine der Kopf ist so lang wie Brigitte groß
ist. Dort, wo der Fluss in den Gulf of Carpentaria mündet, bade ich meine Füße
im Wasser, ungeachtet der Krokodilgefahr (die ich völlig ausgeblendet habe).
Zurück in Normanton beziehen wir den
gleichen Stellplatz wie gestern, dann gehen wir erst mal in den Pool. Das
Wasser ist sehr angenehm, im ersten Moment vielleicht ein wenig kühl im
Vergleich zu den 33° Außentemperatur. Dafür ist die Spa mit etwas über 40° fast
ein bisschen zu warm, zumindest sehr gewöhnungsbedürftig.
Mit der Sonne verschwinden auch alle Wolken
vom Himmel.
Samstag, 4. Mai 2013
Durch das dichte Blätterdach über uns kommt
kein Sonnenstrahl, also auch kein Morgenlicht. Beim Frühstück ist kaum zu
sehen, dass die Sonne bereits aufgegangen ist. Um halb neun sind wir unterwegs.
So wie wir die Tage angehen lassen, brauchen wir rund zwei Stunden vom
Aufstehen bis zur Abfahrt. Das liegt in erster Linie an unserem gemütlichen und
ausführlichen Frühstück.
In Gregory Downs ist heute Pferde- und
Bootsrennen. Als wir durchfahren, ist weder vom einen noch vom anderen etwas zu
sehen. Erst auf dem weiteren Weg kommen uns viele Autos entgegen, mit
Pferdeanhängern, mit Bootsanhängern, Wohnwagen, Zeltanhängern. Die Events
starten wohl erst am Nachmittag.
Wie ich schon erwartet hatte, ist Werner
bereits da, als wir nach vier Stunden Fahrzeit im Burke &Wills Roadhouse am
Mathilda Hwy eintreffen. Wir machen eine Pause und fahren dann im Konvoi
weiter. Wir folgen dem Mathilda Hwy nach Norden und fahren heute nach
Normanton. Das ist die Hauptstadt des Shire "Carpentaria", in dem auf
68.000 Quadratkilometern 2.500 Menschen wohnen - 1.500 davon in Normanton, 600
im benachbarten Karumbra. Die Zahl der Rindviecher wird die der Menschen um ein
Vielfaches übersteigen. Hier gibt es einen "Big Barra" zu
fotografieren, einen überdimensionalen Barramundi aus Kunstfaser. Außerdem
steht hier ein Replikat des größten bisher erlegten Krokodils, eines Salzwasserkrokodils
mit etwa 8,50 Länge, genannt Krys, the Savannah King.
Normanton ist die Heimat des legendären
"Gulflander", eines (Schmalspur-)Triebwagens aus der Blütezeit des
Eisenbahnverkehrs. Mittwochmorgens fährt der verbliebene Zug nach Croydon, Donnerstagmorgens
startet die Rückreise.
Nach Sonnenuntergang kommt ein Auto auf den
Platz gefahren und versprüht ein Mittel, das wohl die Mücken vertreibt,
erfolgreich, wie sich zeigt. Ob das allerdings so gesund ist? Möglicherweise
geschieht das deshalb, weil die Mücken hier derzeit einen
Hirnhautentzündungserreger übertragen können.
Nach dem Abendessen gehe ich auf einen
schnellen Schwimm in den Pool, der immerhin ein 25-Meter-Becken aufzuweisen
hat. Die Spa, gespeist mit Wasser aus dem Great Artesian Basin, ist bereits
geschlossen, schade.
Freitag, 3. Mai 2013
Gegen halb fünf wache ich auf, an beiden
Fußgelenken jucken die Stiche und draußen ist es noch völlig dunkel. Letztlich
schlafe ich dann doch noch mal ein. Kein Wunder, dass ich erst um zwanzig vor
sieben wieder wach werde.
So sind wir dann erst die dritte Partei,
die den Campground verlässt - alle nach Osten.
Nach rund fünfzig einsamen Kilometern
verlassen wir den Carpentaria Hwy und folgen eine Nebenstraße zum Kingfisher
Camp. Das ist ein sehr idyllischer Caravan Park bei einer Station, viel Grün,
große Stellplätze - aber für uns ist es noch zu früh. Über kleine "private
maintained" dirtroads geht es weiter. Und jetzt kommt auch wieder Wasser
ins Spiel. Die ersten beiden Flussdurchfahrten sind harmlos, bei der dritten
geht das Wasser bis zu den Trittbrettern. Hier setze ich Brigitte ab, fahre
noch mal auf die andere Seite und lasse mich filmen. Außerdem kommt die
Actioncam am Kuhfänger mal wieder zum Einsatz.
Die Überquerung von Lawn Hill Creek ist der
Clou: Zuerst eine Durchfahrt, etwa so tief wie vorher bei Elisabeth Creek,
dann, nach einem kleinen Hügel ein zweiter Arm, ähnlich tief, nur kommt uns auf
der gegenüberliegenden Straße, also unserem Ziel, wieder Wasser entgegen. Ein
dritter Flussarm wartet auf uns. Jetzt schalte ich doch den Vierradantrieb ein
und aktiviere bei dieser Gelegenheit gleich die Actioncam. Die Durchfahrt ist
dann kein echtes Problem, ähnlich wie die beiden anderen Arme. Das Wasser ist
total klar und so kann ich aus dem Seitenfenster den Untergrund sehen -
allerdings nicht vor mir, da ist es Gefühlssache, den richtigen Weg zu finden.
In Adels Grove kommen wir etwas
durcheinander und statt auf dem Campground im Boodjamulla (ehemals Lawn Hill)
National Park zu übernachten, checken wir auf dem hiesigen Campground ein. Nun
ja, dumm gelaufen, aber nicht zu ändern. Immerhin gibt es auf einem Hügel in
der Nähe ein Telefonnetz, so kann ich Werner benachrichtigen, dass wir uns erst
am Montag treffen können.
Ein Besuch im Nationalpark mit wunderbaren
Walks am Wasser entlang und auf eine Mesa schließt sich an. Nach dem Abendessen
- heute wieder im Dunkeln, weil es im Park länger gedauert hat als gedacht -
und dem Spülen gehe ich noch mal zum Telefonieren auf den Berg, das ist ein
netter halbstündiger Spaziergang. Nur dumm, dass ich nicht auf die Taschenlampe
verzichten kann. Wir treffen Werner jetzt schon morgen wieder, wenn's klappt.
Hier gibt es massenweise Cane Toads, auf
dem Weg zum Spülen haben wir fünf Stück gesehen und im Unterholz beidseits des
Weges raschelt es dauernd.
Donnerstag, 2. Mai 2013
Queensland ist erreicht, zum zweiten Mal
auf dieser Reise, und diesmal vermutlich nicht nur für vier Tage.
Werners Entscheidung erweist sich bei der
dritten Flussdurchquerung, beim Wearyan River, als richtig: Das Wasser schwappt
über die Oberkante meiner vorderen Stoßstange, das sind fast 80 cm Wassertiefe
- mit einem Holden Combo ist das nicht zu machen. Leider habe ich davon
keinerlei Dokumentation, kein Foto, keinen Film, weder von innen noch von
außen. Und die Idee, Brigitte abzusetzen und alleine noch mal hin- und
zurückzufahren kommt mir erst einige Kilometer später. Da wissen wir noch
nicht, dass diese Durchfahrt die mit dem tiefsten Wasser ist. Zwei weitere Male
schalte ich den Vierradantrieb ein, die anderen sechs Durchfahrten durch Creeks
und River gehen einfach so. Genau wie die Frau in Katherine's Visitor Information
sagte: Je näher man an Queensland kommt, desto trockener wird es.
In Hell's Gate unterbrechen wir unsere
Fahrt für heute, checken auf dem zu dem Roadhouse gehörenden Caravan Park ein
und sehen uns die schönen Felsen mit den Aboriginal Felszeichnungen an. Der
Wirt/Gastgeber (?) malt uns ein schönes Bild mit der Wegbeschreibung zu den
Felszeichnungen und den anderen lokalen Attraktionen - Felsen. Die 35° C sind
kaum zu spüren, nur als eine angenehme Wärme, denn hier ist es ein ganzes Stück
trockener als in Boroloola. Vier Parteien sind letztlich heute Nacht hier auf
dem Campingplatz, zwei davon sind mit Troopie unterwegs, ein fully self
contained outback suitable caravan (war letzte Nacht auch in Boroloola,
allerdings nicht auf dem Campingplatz auf dem wir waren) und ein
Campingtrailer, beide an einem 4WD,
vervollständigen die Liste.
Wieder ein wunderschöner Sternenhimmel,
keine Wolke trübt die Sicht. Das menschengemachte Streulicht hält sich in
Grenzen und der Mond kommt erst später.
Mittwoch, 1. Mai 2013
Tag der Arbeit, zumindest in Deutschland.
Vielleicht wird es ja ein wenig wärmer. Für hier - wo kein Feiertag ist - sind
angenehme 35°C angesagt. Am "Hi Way Inn" - das heißt tatsächlich so
und wird genau so geschrieben - biegen
wir ab vom Stuart Hwy und fahren den Carpentaria Hwy entlang nach Osten. Die
Sonne hat sich schon auf den Weg nach Norden gemacht, so dass wir nicht
"in die Sonne" fahren müssen. Verschiedentlich kreuzt ein Känguru
unseren Weg. Wieder sehen wir einen Dingo, der es allerdings sehr eilig hat,
aus unserem Blickfeld zu verschwinden. Irgendwann halte ich an einem der vielen
Parkplätze für LKW, weil es keine Raststelle für PKWfahrer zu geben scheint.
Wie immer, ist wenige Kilometer später eine angekündigt. In Cape Crawford
fragen wir bei zwei anwesenden Soldaten, eine Frau und einen Mann, wegen der
Roadconditions, sie sind etwas skeptisch, was den Weg nach Devils Gate und
besonders darüberhinaus betrifft. Allerdings ist er etwas erstaunt, dass Werner
sich nicht einfach von mir durch die Wasserstellen hat ziehen lassen. Das hatte
ich ja vorgeschlagen, aber Werner hatte einfach Angst um den Combo. Allgemeiner
Tenor ist dann allerdings tatsächlich, dass die Weiterfahrt für Werner eher
schwierig ist. Zudem ist ein Zyklon angekündigt, der von Osten auf Cape Yorck
zusteuert und morgen auf Land treffen soll.
Unser erster Weg in Boroloola führt uns zur
Polizeistation. Der diensthabende Officer bestätigt, dass er es für vernünftig
hält, wenn Werner nicht über Hell's Gate nach Osten fährt, sondern den fast
doppelt so weiten weg außen herum wählt. Der Zyklon "Zane" dagegen
macht ihm keine Sorgen: "Da würde ich nicht mal den Mantel anziehen."
Aber das ist auf NT bezogen. Immerhin ist Zane ein Zyklon der Stärke 2, der allerdings noch
heute auf 1 zurückgestuft wird und nach seinem Landfall morgen früh zum
tropischen Sturm "verkümmern" wird. Viel Wasser bringt er dennoch mit
sich.
So werden sich morgen unsere Wege erst mal
trennen. Brigitte und ich fahren weiter auf dem Carpentaria Hwy den Savannah
Way entlang, Werner fährt erst mal nach Süden und trifft nach einer Fahrt über den Barkly Hwy und die Kennedy
Developmental Road weiter hinten in Queensland wieder mit uns zusammen. Es zeigt sich ja, dass viel
mehr Telefoniermöglichkeiten bestehen, als ich erwartet hatte und so wird die
"Zusammenkunft" schon irgendwie zustande kommen. Wir fassen Sonntagabend
ins Auge.
Boroloola ist eine große Aboriginal
Community, die Menschen europäischer Herkunft sind deutlich in der Minderheit.
So sieht es denn auch aus: Alles ein bisschen schmuddelig und unaufgeräumt.
Aber das ist in den Indianerreservaten in den USA und in Siedlungen der
Afrikaner in SA ganz ähnlich. Außerdem haben auch die weißen Australier eine
Tendenz, alte Sachen aufzuheben, das heißt auf ihrem Grundstück herumstehen zu
lassen - wer weiß, wozu es gut ist, man könnte ja noch was davon brauchen. Der
Supermarkt (unter Aboriginal-Leitung) ist gut bestück, es gibt mehrere
Tankstellen und der Caravan Park ist von einer Weißen geführt. Dafür gibt es
indigene Gäste.
Dienstag, 30. April 2013
Zu Werners Ehrenrettung ist zu sagen, dass
er in erster Linie aus Angst um das Auto nicht weiterfahren wollte. Dazu kommt,
dass der Ranger von Tomato Island sagt, dass die Strecke derzeit für 2WD nicht
fahrbar ist.
Auf dem Roper Hwy stören wir zwei große
Schwärme "red tailed black cocatoos", also rotschwänziger schwarzer
Kakadus. Unter lautstarkem Protest ob der Störung machen sie sich aus dem Staub
- ein wunderbarer Anblick. Auch Wasserbüffel bekommen wir zu Gesicht und einen
Dingo. In Mataranka machen wir eine kurze Pause, betanken beide Autos und besuchen das örtliche Museum. Im Grunde
ist es eine nette Fotosammlung mit Bildern aus und direkt nach dem zweiten
Weltkrieg und im freien eine wirre Sammlung von Schrott.
Ab nach Süden über den Stuart Hwy. Jetzt
fahre ich voraus, Werner folgt, auf der Dirtroad gestern und heute Morgen war
es umgekehrt. In Larimah halten wir kurz an, dann in Hi Way Inn (Ich
fotografiere Roadtrains und unterhalte mich mit einem Fahrer. Er hat 216 Bullen
geladen verschiedenen Alters, zwischen 200 und 900 kg schwer. Mit solchen
Informationen kann man abschätzen, wie schwer der Gesamttransport ist und kann
einsehen, wieso ein Roadtrain nicht halten kann, um z. B. einem Känguru
auszuweichen.) und letztlich in Daly Waters, wo wir auf dem Caravan Park für
heute unsere Wagenburg aufbauen: Ein Auto rechts, eins links, dazwischen unsere
Tische und Stühle, darüber die Kronen zweier Eukalyptusbäume. Idyllisch, auch
wenn wir nicht alleine bleiben.
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